Wie können sich junge Menschen mehr Gehör in der Gesellschaft verschaffen? Der Bayerische Jugendring debattiert bei seiner Vollversammlung über viele Ansätze
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Wie können sich junge Menschen mehr Gehör in der Gesellschaft verschaffen? Der Bayerische Jugendring debattiert bei seiner Vollversammlung.

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Mehr Inklusion: Bayerischer Jugendring trifft sich in Landshut

Was bewegt junge Menschen und wie bekommen sie mehr Gehör in unserer Gesellschaft? Diese Fragen bewegen den Bayerischen Jugendring, der an diesem Wochenende in Landshut tagt. Inklusion und sexuelle Identität sind zentrale Themen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Bayerische Jugendring (BJR) lädt ab heute zu seiner 159. Vollversammlung in Landshut. Neben Vertretern von Jugendverbänden und Jugendgruppen aus dem Freistaat nehmen zum Auftakt auch Staatsministerin Carolina Trautner (CSU) und BJR-Präsident Matthias Fack an der Veranstaltung teil.

Queere Jugendarbeit ausbauen

Im Mittelpunkt der dreitägigen Vollversammlung steht das Thema Inklusion in der Jugendarbeit sowie in der politischen Bildung. Die Vorträge und Diskussionen nehmen dabei auch Bezug darauf, wie die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung während der Pandemie gelingen kann. Eine große Rolle spielen hier der Zugang und die Barrierefreiheit im Internet.

Zu den organisatorischen Programmpunkten zählt auch die Besetzung einer Kommission für queere Jugendarbeit, also für Menschen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung von einer heterosexuell definierten Norm abweicht.

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Forderung: Wahlalter absenken

Die Einrichtung der Kommission ist bereits beschlossene Sache. Nun geht es darum, engagierte Personen für das Beratungsgremium zu finden, die künftig die Anliegen aus der queeren Jugendarbeit in die BJR-Vollversammlung einbringen. Bereits im Vorfeld äußerte sich der BJR zu den aktuellen politischen Entwicklungen. Angesichts der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP erklärte der Bayerische Jugendring seine Unterstützung für die Forderung, das Wahlalter auf Bundesebene auf 16 Jahre abzusenken.

" Junge Menschen brauchen eine Stimme"

BJR-Präsident Fack teilte mit, die Ampel-Parteien seien nun in der Pflicht, das Vorhaben im Koalitionsvertrag zu fixieren und umzusetzen: "Junge Menschen brauchen endlich eine richtige Stimme. Ein Wahlrecht gibt ihnen diese echte Teilhabemöglichkeit". Die Lebensrealität junger Menschen könne durch "vollständige politische Mündigkeit" künftig mehr Beachtung finden.

Ob das Absenken des Wahlalters auf Bundesebene gelingen wird, kann eine mögliche Ampel-Koalition ohnehin nicht alleine entscheiden - dafür wäre eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat notwendig.

Wählen ab 14?

Angesichts der Debatte hofft der BJR nun aber auf eine vergleichbare Entwicklung im Freistaat. Sollte es zur Absenkung des Wahlalters kommen, müsse Bayern ebenfalls handeln. "Es wäre absolut nicht nachvollziehbar, wenn junge Menschen im Freistaat den Bundestag und das EU-Parlament wählen dürfen, Kommunalparlamente und den Landtag aber nicht", erklärte Fack. Nach eigenen Angaben fordert der BJR bereits seit 2005 die Absenkung des aktiven Wahlrechts auf das 14. Lebensjahr.

Symbolbild Inklusion
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