Die Kurzarbeit funktioniert so: Firmen und Unternehmen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in wirtschaftlich schwachen Zeiten weniger arbeiten, zeigen bei der örtlichen Arbeitsagentur Kurzarbeit an. Wird der Antrag bewilligt, kommt die Behörde für einen Teil des Verdienstausfalls auf.
Mehr Anträge als zu Zeiten der Finanzkrise
Nach Angaben der bayerischen Arbeitsagenturen sind bei ihnen bis Ende März 64.000 Anmeldungen zur Kurzarbeit eingegangen. "Das ist wirklich viel", sagt der Chef der Arbeitsagenturen im Freistaat, Ralf Holtzwart. Seiner Aussage zufolge sogar mehr als drei Mal so viel wie während der Finanzkrise 2008/2009.
"Wir durchleben gerade bewegte Zeiten. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stellen den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen", Ralf Holtzwart, Chef der bayerischen Arbeitsagenturen
Corona-Krise tiefer Einschnitt für die bayerische Wirtschaft
Die derzeitige Krise sei ein tiefer Einschnitt für die bayerische Wirtschaft, sagte der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen. Das Kurzarbeitergeld sei ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Krise. Dadurch könnten Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beschäftigung behalten, ohne sie entlassen zu müssen.
Noch unklar, wie viele Menschen Kurzarbeitergeld bekommen
Viele Firmen, die derzeit Kurzarbeitergeld beantragen, seien kleine Betriebe mit wenigen Beschäftigten, berichtet Holtzwart. Darunter seien auch Friseurgeschäfte oder Hotels und Restaurants. Er kann derzeit noch nicht sagen, wie viele Menschen in Bayern tatsächlich Kurzarbeitergeld bekommen.
Mehr Personal für Bearbeitungen der Kurzarbeitsanträge
Für die Arbeitsagenturen ist es ein großer Aufwand, die Anträge zu bearbeiten. Denn mit 64.000 sind in kurzer Zeit sehr viele Einträge eingegangen. Zum Vergleich: Im gesamten Januar gab es etwa 260 Anzeigen von Kurzarbeit. Um den aktuellen Beratungsbedarf und die Bearbeitung der Anträge zur Kurzarbeit bewältigen zu können, sind die entsprechenden Teams personell auf das Vierfache aufgestockt worden, melden die bayerischen Arbeitsagenturen.
Im März haben wegen der Corona-Krise innerhalb eines Monats 64.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Das seien mehr Anmeldungen als zur Finanzkrise.
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