"Einfach geil!" – so nennt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Vereinbarung zwischen der Staatsregierung und der Max-Planck-Gesellschaft: Der Campus in Martinsried soll durch die Finanzspritze des Freistaats zum Flaggschiff für Life Sciences über Deutschland und Europa hinaus weiterentwickelt werden. Dass man dafür mit den – so Söder – "Popstars" unter den Wissenschaftlern, mit der Max-Planck-Gesellschaft zusammenarbeite, mache ihn als Ministerpräsidenten "stolz und dankbar".
Söder: "Silicon Valley nicht über Nacht entstanden"
Die Staatsregierung arbeite daran, sagt Markus Söder, Bayern "von einem Industrieland zu einem Hightech- und Digitalisierungsland zu machen". Man dürfe nicht vergessen, dass das kalifornische Silicon Valley auch nicht über Nacht entstanden sei: "Wir schaffen hier echt eine Alternative dazu." In KI und Quantencomputing liegt laut Söder der Schlüssel für neue Welten. Mit der Förderung von Biochemie und Biomedizin könne man für die Menschen Lebenszeit verlängern und Lebensqualität erhöhen.
Ein Beispiel: die Krebsforschung. Mit neuen Verfahren könnte es laut Ministerpräsident Söder, künftig möglich sein, Krebszellen schon so frühzeitig zu erkennen und zu erwischen, dass sie "keinen Ärger mehr machen können". "Das sind Dinge, die unser Leben zum Guten verändern können und das ist all das Geld wert", so Söder.
Aiwanger: "Biotechnologie ist die Zukunft"
Der geplanten Förderung von 500 Millionen Euro muss der Landtag noch zustimmen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist davon überzeugt: Wer in Biotechnologie investiert, investiert in die Zukunft. Alle redeten von künstlicher Intelligenz, so Aiwanger, was man aber auch brauche, sei mehr biologische Intelligenz. "Wir sehen ganz klar, dass wir bezüglich des menschlichen Körpers, bezüglich der Umwelt, noch mehr nicht wissen, als wir wissen."
Bayern will kluge Köpfe nach München locken
Vier Nobelpreisträger im Bereich der Biochemie hätten schon in München gearbeitet, betont der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann. Jetzt hoffen die Forscher, dass weitere folgen. Deswegen müsse man die besten Wissenschaftler nach München locken, so Stratmann. Ministerpräsident Söder will den Campus Martinsried zu einer "Nobelpreisträgerschmiede" machen. Das Förderungsprojekt, das auf zehn bis fünfzehn Jahre angelegt ist, sei auch eine Einladung an junge Menschen, an "junge Brains" nach Bayern zu kommen, so Söder.
Campus Martinsried setzt auf Nachhaltigkeit
Man wolle einen klimaneutralen Forschungscampus, der in seiner Art und Größe vorbildlich in Europa ist, erklärt Max-Planck-Präsident Martin Stratmann. Der Campus Martinsried vernetzt Forschung, Medizin und Industrie. Neben den Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft und den Münchner Universitäten arbeiten rund 100 Unternehmen auf dem Gelände.
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