Bayerns Staatsregierung hat die Maskenpflicht im Personennahverkehr seit heute aufgehoben, was in der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm zu einer kuriosen Situation führt. Wer beispielsweise mit einem Bus vom bayerischen Neu-Ulm in Richtung Ulm fährt, muss eine Maske aufsetzen, sobald er die Donau und damit die Landesgrenze nach Baden-Württemberg überquert. Denn dort gilt die Maskenpflicht weiterhin.
Bayern: Maskenpflicht nicht mehr verhältnismäßig
Viele Bürgerinnen und Bürger kritisieren die unterschiedlichen Vorschriften und hätten sich eine einheitliche Regelung gewünscht. Für Baden-Württembergs Gesundheitsministerium ist die Maske ein so wörtlich "einfaches und wirkungsvolles Instrument." Der Eingriff in die individuelle Freiheit sei minimal. Bayerns Staatsregierung hingegen verweist auf die derzeit stabile Corona-Lage mit verhältnismäßig niedrigen Ansteckungszahlen. Eine Maskenpflicht im Nahverkehr sei deshalb nicht mehr verhältnismäßig.
Bußgeld von 70 Euro in Baden-Württemberg möglich
Bayerns Gesundheitsministerium empfiehlt allerdings weiterhin den Schutz zu tragen, auch um einer Ansteckung mit Grippe- oder RS-Viren vorzubeugen. Die Fallzahlen liegen bei diesen Erkrankungen deutlich höher als bei Corona. In Ulm und Neu-Ulm hatte es schon vergangenes Jahr unterschiedliche Vorschriften gegeben. Damals war die Situation allerdings umgekehrt, auf bayerischem Grund galt im Personennahverkehr die strengere Maskenpflicht samt FFP2-Maske, während in Baden-Württemberg eine einfache medizinische Maske ausreichte. Wer in Ulm ohne Maske erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von mindestens 70 Euro rechnen. "In Baden-Württemberg kontrolliert die Polizei die Maskenpflicht im ÖPNV aber grundsätzlich nicht", so ein Pressesprecher der Polizei Ulm und verweist auf den Betreiber. Nach Angaben der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm soll es keine speziellen Kontrollen beim Übertritt an der Landesgrenze geben.
- Zum Artikel: Corona: So schützen Masken vor Ansteckung

Weil die Infektionslage seit Langem stabil ist, muss im öffentlichen Nahverkehr in Bayern ab heute keine Maske mehr getragen werden.
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