Die Hotspots in Bayern an der tschechischen Grenze geben weiter Anlass zur Sorge, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Montag in einer Pressekonferenz vor einer CSU-Vorstandssitzung. Wegen der hohen Inzidenzen in Tschechien sei es notwendig, sich weiter verstärkt um die Grenzlandkreise zu kümmern, so Söder.
Zusätzliche Impfdosen des AstraZeneca-Impfstoffs
Klar sei, dass die Regeln dort weiter gelten müssen. Sie aufzuheben komme derzeit nicht in Frage, da sonst ein Übertrag in andere Landesteile zu befürchten sei. Und weiter stellte Söder in Aussicht, dass diese Landkreise jeweils 1.000 zusätzliche Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca bekommen. Denkbar wäre auch hier eine neue Priorisierung für Lehrer und Erzieher, so Söder.
Alle Proben sollen auf Mutationen untersucht werden
Er will der Region außerdem mehr Schnelltests zukommen lassen, das Modell der Pendlerquarantäne weiterentwickeln und alle Proben bei Corona-Tests auf Mutationen untersuchen lassen.
Nach der Ankündigung von Ministerpräsident Söder, dass die Grenzlandkreise zu Tschechien 1.000 Impfstoffdosen zusätzlich bekommen sollen, ist Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier (CSU) froh, gehört worden zu sein. Er hatte zusammen mit sieben weiteren bayerischen Landräten entlang der tschechisch-bayerischen Grenze am Wochenende einen Fünf-Punkte-Plan veröffentlicht. Darin forderten sie unter anderem mehr Impfstoff.
Gespräch mit Gesundheitsminister noch dieses Woche
Mehr Impfstoff sei immer gut, betonte Grillmeier im Interview mit dem BR. Darüber, wie er jetzt verwendet werden soll, sowie über weitere Details zu den Ankündigungen Söders, sprechen die Landräte von Hof bis Freuyung-Grafenau in dieser Woche mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek. "Unsere Ideen sind aufgenommen worden, vorerst sind wir zufrieden, dass wir gehört worden sind und dass unsere Stimme scheinbar Gewicht hat", so Grillmeier weiter.
Öffnungskonzepte auf der Wunschliste
Ministerpräsident Söder hat auch eine Ausweitung der Testkapazitäten für die Grenzlandkreise versprochen. Die Landräte der Landkreise Hof, Wunsiedel, Tirschenreuth, Neustadt/Waldnaab, Schwandorf, Cham, Regen und Freyung-Grafenau forderten in ihrem Fünf-Punkte-Plan auch eine inzidenzunabhängige Öffnungsstrategie für Einzelhandel und Gastronomie, ein Öffnungskonzept für Schulen und Kitas sowie die Einreise von tschechischen Pendlern nicht mehr an eine Systemrelevanz zu koppeln.
Weidener OB unterstützt schnellere Impfungen
Auch der Weidener Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) begrüßt die Aufstockung des Impfstoffes in der Grenzregion. Die nordostbayerische Grenzregion sei Spitzenreiter bei den Inzidenzzahlen. "Die Impfungen hier zu beschleunigen, ist dringend geboten", so Meyer.
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