Sendung vom 10.05.2023
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"jetzt red i" live: Mangelware Kitaplatz

Viele Eltern in Bayern sind verzweifelt. Sie würden gerne arbeiten, doch sie wissen einfach nicht, wohin mit ihrem Kind. Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen im Freistaat knapp 62.000 Plätze; Betreuungsnotstand im Freistaat.

Über dieses Thema berichtet: jetzt red i am .

"Seit dem 01.08.2013 haben Kinder ab dem 1. Geburtstag bis zum Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege." So steht es im Sozialgesetzbuch. In der Realität sieht es oft anders aus. Gerade bei den unter Dreijährigen sei die Versorgung besonders schlecht. Dabei ist es für die Entwicklung der Kinder wichtig, dass sie eine Kita oder einen Kindergarten besuchen können.

Personal-Mangel ist ein großes Problem

Das Problem: In Bayern fehlen jetzt schon fast 15.000 Erzieherinnen und Erzieher. Wie man es dreht und wendet: Auch, wenn die Kommunen ihre Hausaufgaben gemacht haben, Geburtenregister gewälzt, den Bedarf errechnet und in den vergangen Jahren viele neue Kitas gebaut haben – am Ende fehlen die Menschen, die sich um die Kinder kümmern können.

So auch in Rosenheim – fürs kommende Kindergartenjahr gibt es hier derzeit fast 500 Betreuungsplätze zu wenig. Und auch im Umland schaut´s nicht viel besser aus: "Wir bauen seit zehn Jahren eine Kita nach der anderen und dann fehlt den Trägern das Personal, das ist bitter, sehr bitter", klagt Peter Kloo, der Bürgermeister von Kolbermoor. Fast 60 Kinder hätten deshalb keinen Platz bekommen. In Bad Aibling habe man mit Mühe noch eine Punktlandung hingekriegt, was Kita-Plätze und Personal anbelangt. Aber auch dort sei die Lage - wie überall - angespannt, so Bürgermeister Stephan Schlier.

Kein Patentrezept in Sicht

Von einer Kita-Krise will Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) aber nicht sprechen. Bayern habe viel getan in den letzten zehn Jahren: "Die Anzahl der Beschäftigten hat sich in dieser Zeit um 78 Prozent gesteigert. (…) Das heißt aber natürlich nicht, dass wir hier stehenbleiben dürfen." Die Opposition dagegen kritisiert, dass Bayern den Ausbau der Kinderbetreuung über Jahre verschlafen habe.

Wie kann die Politik die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung verbessern? Warum gibt es zu wenig Erzieherinnen und Erzieher? Können Quer- und Seiteneinsteiger helfen? Und wie schaffen wir nicht nur genug, sondern auch gute Plätze für unsere Kinder?

jetzt red i live

Über diese und andere Fragen diskutieren bei "jetzt red i" Bürgerinnen und Bürger live u.a. mit der bayerischen Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) und dem Landesvorsitzenden der FDP Martin Hagen. "Hilfe, wer betreut mein Kind? Wenn der Kitaplatz zur Mangelware wird." am Mittwoch, den 10.05.2023, um 20.15 Uhr im BR Fernsehen oder im Stream auf BR24.

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