1958 kamen bei einem Flugzeugunglück in München 23 Menschen ums Leben, darunter acht Spieler des englischen Spitzenclubs Manchester United.
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1958 kamen bei einem Flugzeugunglück in München 23 Menschen ums Leben, darunter acht Spieler des englischen Spitzenclubs Manchester United.

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Manchester United: Gedenken an Münchner Flugzeugunglück

Ein dunkler Tag in der Geschichte des Fußballs jährt sich zum 65. Mal: 1958 kamen bei einem Flugzeugunglück in München 23 Menschen ums Leben, darunter acht Spieler von Manchester United. Am damaligen Flughafen Riem wurde nun an die Opfer erinnert.

65 Jahre nach dem Flugzeugabsturz der englischen Fußballmannschaft Manchester-United in München-Trudering haben heute rund 1.000 Menschen am Unglücksort der tödlich verunglückten Spieler gedacht. 

Neben dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und FC-Bayern Präsident Herbert Hainer waren es vor allem viele Fans von Manchester-United, die dazu extra  aus Großbritannien angereist waren. Unter ihnen war auch Bryan Robson, der wohl berühmteste ehemalige Spieler des Vereins. Er wurde von der Menge mit Sprechchören gefeiert. 

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der seine Rede auf Englisch hielt, zeigte sich beeindruckt, dass die Fans selbst 65 Jahre nach dem Flugzeugunglück noch immer der Spieler gedenken. Höhepunkt der Gedenkfeier war die Enthüllung einer Gedenkvitrine am Unglücksort auf dem Manchesterplatz in Trudering , an dem seit 2004 ein Gedenkstein an das "Munich Air Disaster" erinnert. Fans von Manchester United legen dort regelmäßig Briefe, Bilder und Schals nieder.

Beim dritten Startversuch: Flugzeug kracht mit Tragfläche in Haus

Die Mannschaft war am 06. Februar 1958 auf dem Heimweg von einem Europapokalspiel in Belgrad. Das Flugzeug musste zum Auftanken in am damaligen Flughafen in München-Riem zwischenlanden. Nachdem zwei Starts auf der mit Schnee bedeckten Piste abgebrochen werden mussten, passierte beim dritten Versuch das Unglück.

Wieder beschleunigte das Flugzeug nicht schnell genug. Für einen Abbruch war es jedoch bereits zu spät. Die Maschine raste über die Startbahn hinaus, durchbrach den Flughafenzaun und krachte mit der Tragfläche gegen ein Haus, das in Brand geriet. Eine Seite des Rumpfs stürzte in eine Holzgarage, in der Benzin gelagert war. Es kam zur Explosion.

Ursache für Absturz bis heute unklar

Die Maschine stürzte im nahegelegenen Stadtteil Trudering ab. 23 der 44 Insassen kamen dabei ums Leben, darunter auch acht aktive Spieler des Vereins. Die Ursache des Flugzeugabsturzes konnte nie zweifelsfrei geklärt werden. Für das deutsche Luftfahrtamt war die Eisschicht auf den Flugzeug-Tragflächen und damit der englische Pilot schuld. Eine englische Untersuchungskommission machte dagegen den Matsch auf der Rollbahn verantwortlich.

Ärzte-Team "Angels of Munich" behandelte Verletzte

Gefeiert wurden in England aber die "Angels of Munich" – das Team im Klinikum Rechts der Isar, in dem die Verletzten behandelt wurden. Der damalige Chefarzt bekam später sogar einen Orden von Queen Elizabeth II. Ein weiterer Held des Unglücks ist Harry Gregg, Torwart der nordirischen Fußballnationalmannschaft. Gregg überlebte und rettete vielen Passagieren das Leben. So trug er etwa seine Mitspieler Bobby Charlton und Dennis Viollet von der Maschine weg, bevor diese explodierte. Er wurde später mit dem Orden des Britischen Empire ausgezeichnet.

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