Wie am Mittwoch bekannt wurde, will die VW-Tochter MAN Energy Solutions mehr als tausend Stellen in Deutschland abbauen. Durch Frühverrentung und Abfindungen sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Die Gewerkschaft ist mit der Übereinkunft zufrieden, da so ein noch stärkerer Stellenabbau vermieden worden sei. Augsburgs IG-Metall-Sprecher Michael Leppek kritisiert jedoch Management-Fehler.
IG-Metall: Es hätte frühere Umorientierung gebraucht
Zu lange habe sich das Unternehmen auf die riesigen Diesel-Schiffsmotoren konzentriert, kritisiert die Gewerkschaft. Zu spät sei auf neue Technologien umgesteuert worden: "Vor allem mit Gasmotoren und hybriden Antrieben können wir gewinnen. Hätte man vor acht oder zehn Jahren dafür die Weichen gestellt, hätte der Konzern jetzt bessere Geschäftsaussichten", so Leppek.
Abbau von 800 Stellen in Augsburg
Der Konzern verweist in seiner Mitteilung auf die Pandemie und den deshalb stagnierenden Umsatz. Rund 800 Stellen werden deshalb allein in Augsburg abgebaut. Das ist weniger als zunächst geplant. Ein Entgegenkommen, dass die Belegschaft mit Lohnverzicht bezahlt.
MAN Energy Solutions soll Teil des VW-Konzerns bleiben
Vorerst soll MAN Energy Solutions auch Teil des VW-Konzerns bleiben. Diese Zusage gibt es fest für vier Jahre. Sollte dann ein bestimmtes Renditeziel erreicht werden, ist der Verbleib für zwei weitere Jahre gesichert. Wenn nicht, wird VW die Augsburger Tochter wohl verkaufen. Ein Vorhaben, dass VW schon lange verfolgt.
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