Symbolbild: Fans des FC Magdeburg beim Spiel im Ulmer Donaustadion am 12.4.2025.
Bildrechte: pa/dpa/Harry Langer
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Fans des FC Magdeburg beim Spiel gegen Ulm.

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Magdeburger Fußballfans randalieren an Autohof in Franken

Magdeburger Fußballfans randalieren an Autohof in Franken

Nach dem Auswärtsspiel in Ulm sollen Magdeburg-Fans an einem Autohof randaliert, geklaut und eine Frau bespuckt haben. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, durchsuchte Busse der Fußballfans und ermittelt gegen rund 20 Verdächtige.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Auf der Rückfahrt von einem verlorenen Auswärtsspiel in Ulm (externer Link) haben Anhänger des 1. FC Magdeburg an einem Autohof in Franken randaliert und Gegenstände geklaut. Unter anderem kam es nach dem Spiel in der zweiten Fußball-Bundesliga zu mehreren Diebstählen und einer Körperverletzung. Die Beamten rückten mit einem Großaufgebot an, durchsuchten Busse und nahmen mehr als 200 Personalien auf.

Magdeburg Fans sollen Gegenstände entwendet haben

Drei Busse mit Fußballfans hielten am Samstagabend auf der Rückfahrt aus Ulm kurz nach 18.30 Uhr an der A9 am Autohof Schnaittach nahe Nürnberg. Mehrere Fußballfans sollen dann laut Polizei im Verkaufsraum eines Autohofs diverse Gegenstände entwendet haben. Als eine Mitarbeiterin die mutmaßlichen Diebstähle bemerkte, begab sie sich zu den Bussen der Gruppe, um die Kennzeichen zu notieren. Dort wurde sie von mehreren bislang unbekannten Männern angeschrien und beleidigt – einer von ihnen soll ihr ins Gesicht gespuckt haben.

Polizei geht bisher von 20 Tatverdächtigen aus

Noch vor dem Eintreffen der Polizei erhielt die Frau einen Beutel mit einer Vielzahl der gestohlenen Waren zurück. Die Beamten konnten die Fußballanhänger identifizieren und durchsuchten die Busse – dabei stießen sie auf weiteres mutmaßliches Diebesgut. Ein Mann, der zudem wegen Körperverletzung beschuldigt wird, wurde erkennungsdienstlich behandelt - so heißt es, wenn die Polizei bestimmte personenbezogene Daten und Merkmale erfasst, um eine Person eindeutig identifizieren zu können.

Nach bisheriger Erkenntnissen geht die Polizei von rund 20 Tatverdächtigen aus, die aus einer im Eingangsbereich stehenden Vitrine hauptsächlich E-Zigaretten entwendet haben sollen. Der Wert wird auf rund 500 Euro geschätzt.

Lack zerkratzt und uriniert

Kurz nach Mitternacht endeten die polizeilichen Maßnahmen am Autohof. Die abfahrenden Busse wurden anschließend von Kräften der Bereitschaftspolizei bis zur bayerischen Landesgrenze begleitet.

Im Anschluss stellten die Einsatzkräfte fest, dass mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt worden waren. Unbekannte hatten unter anderem Fahrzeugteile abgebrochen, Lack zerkratzt, Reifenventile entfernt und die Einsatzwagen bespuckt oder sogar mit Urin verunreinigt. Die Verkehrspolizei Feucht hat die Ermittlungen gegen die bislang unbekannten Täter übernommen.

Während des Einsatzes erlitt einer der Fans, der sich in einem der Busse aufhielt, einen Krampfanfall. Aus diesem Grund brachte ein Rettungshubschrauber einen Notarzt zum Einsatzort, der den Betroffenen versorgte. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Warum er den Anfall erlitt, blieb bislang unklar.

Häufiger Berichte über Vandalismus durch Fußballfans

Zuletzt haben sich Berichte über Vandalismus durch Fußballfans gehäuft – von zerstörten Toiletten im Grünwalder Stadion durch Cottbus-Anhänger bis hin zu Beschädigungen im Amateurbereich wie beim FC Pipinsried. 1860-Ultras hatten im März zudem einen Regionalzug verwüstet. Die Polizei hat in solchen Fällen einen klaren Plan.

Obwohl solche Vorfälle für betroffene Vereine belastend sind, sehen weder Polizei noch Versicherung einen generellen Anstieg der Schäden. Vielmehr entsteht der Eindruck zunehmender Gewalt durch die mediale Häufung einzelner Fälle. Statt auf Stadionverbote zu setzen, plädieren Fanvertreter für Dialog und gemeinsame Verantwortung von Vereinen und Fans, um Vandalismus langfristig einzudämmen.

Mit Informationen von dpa

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