Fünf Monate nach dem Macheten-Angriff in Augsburg rückt ein sogenanntes Sicherungsverfahren vor dem Landgericht näher. Die Staatsanwaltschaft hat ein solches Verfahren beantragt – mit dem Ziel, den Beschuldigten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen, also in einer Einrichtung für Suchtkranke. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 27-Jährige zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war – wegen einer psychischen Erkrankung infolge von Drogenkonsum. Wenn ein herkömmliches Strafverfahren wegen Schuldunfähigkeit nicht infrage kommt, kann ein Sicherungsverfahren eröffnet werden.
Macheten-Angreifer soll Frontscheibe eines Busses eingeschlagen haben
Der Student soll am Morgen des 31. März mit einer Machete und einer Axt bewaffnet einen Linienbus angehalten und mit beiden Waffen mindestens sieben Mal auf die Frontscheibe des Busses eingeschlagen haben. Der Busfahrer schaffte es, das Fahrzeug zurückzusetzen und an dem Angreifer vorbei zu fahren. Der Sachschaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf mehr als 8.000 Euro.
Passant kam Frau nach Macheten-Angriff zu Hilfe
Danach soll sich der Beschuldigte einer Autofahrerin in den Weg gestellt haben, um mit Axt und Machete auf das Auto einzuschlagen – mit dem Ziel, die Fahrerin zu töten. Das konnte ein Passant verhindern, der der Frau zu Hilfe kam und den Angreifer vom Fahrzeug wegzog. Bei der folgenden Auseinandersetzung wurde der Passant am Kopf verletzt. Dem 27-Jährigen werden zweifacher versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen.
Gerichtsverfahren gegen Macheten-Angreifer im Oktober?
Im Rahmen der Hauptverhandlung soll entschieden werden, ob der Mann in einer Entziehungsanstalt untergebracht wird. Der 27-Jährige war gleich nach der Tat in eine Bezirksklinik gebracht worden. Er hatte zuletzt im Augsburger Uni-Viertel gewohnt. Das Verfahren könnte Mitte Oktober beginnen.
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