Eine aufgeheizte und verfahrene Situation hat sich am Mittwoch vor dem Nürnberger Amtsgericht gezeigt. Dabei ging es um den Brand einer Losbude auf dem Nürnberger Frühlingsvolksfest Ende April 2022 und die daraus entstandene Rangelei zwischen Schaustellern und der Polizei.
Anklage: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung
Die angeklagten Schausteller erklärten über ihre Anwälte, sie hätten ihre Existenz retten wollen. Laut Volksfestverordnung gäbe es Feuerlöscher an den Buden und sie hätten damit den Brand löschen wollen, seien dabei aber von den Beamten behindert worden.
Die Schausteller hätten mehrmals betont, sie seien Ersthelfer und würden um ihre Existenz kämpfen. Ihnen wird nun Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung vorgeworfen. So soll der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands, Lorenz Kalb, zu den Polizisten gesagt haben, diese Menschen seien eine Schande für die Polizei. Vorausgegangen war eine Rangelei, an der mutmaßlich die Frau des Schaustellerchefs beteiligt war.
Aufgeheizte Stimmung – neun Schausteller angeklagt
Auf Bodycam-Aufnahmen, die im Gerichtssaal gezeigt wurden, war zu sehen, dass die Stimmung in der Brandnacht sehr aufgeheizt war. Die beteiligten Polizeibeamten sagten aus, die Situation vor Ort habe sich schnell zugespitzt und sei sehr aggressiv gewesen. Einige Schausteller, so die Beamten weiter, hätten sich nicht um den Brand gekümmert, sondern seien gegen die Beamten vorgegangen. In der Brandnacht soll es zu Geschubse, Gedränge und Beschimpfungen gekommen sein.
Angeklagt sind insgesamt neun Schausteller. Vor dem Amtsgericht erklärten sie heute über ihre Anwälte, man solle mit Augenmaß urteilen. Weiterverhandelt wird Mitte Februar bis in den März hinein. Wann ein Urteil in der Sache fallen wird, ist laut einer Gerichtssprecherin noch unklar.
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