Tschechien gehört europaweit zu den Ländern mit den höchsten Infektionsraten pro 100.000 Einwohner. Allein am Mittwoch (21.10.) waren in ganz Tschechien knapp 12.000 neue Fälle gemeldet worden. Angesichts der sprunghaft steigenden Zahlen hat die Regierung nun erneut einen weitgehenden Lockdown verhängt.
Keine Änderungen für Grenzpendler bei Ein- und Ausreise
Für Grenzpendler gebe es bei der Ein- und Ausreise keine Veränderungen gegenüber den Vorwochen, erklärte ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums auf Anfrage des BR. Es gelten weiterhin die Regelungen der bayerischen Einreise-Quarantäneverordnung (EQV), wonach ein Auslandsaufenthalt von weniger als 48 Stunden nicht automatisch eine Quarantäne nach sich zieht. Anfang November würden die Regelungen allerdings voraussichtlich erneut überarbeitet, so der Sprecher.
Fast alle Geschäfte in Tschechien geschlossen
Trotzdem müssen sich Grenzpendler aus Oberfranken auf zahlreiche Einschränkungen in Tschechien einstellen. So bleiben ab heute (22.10.) fast alle Geschäfte im Land geschlossen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken. Außerdem werden Ausgangsbeschränkungen verhängt, wie es sie im Frühjahr schon einmal gegeben hatte. Das bedeutet, dass die Zahl der Kontakte mit anderen Menschen auf ein absolutes Minimum reduziert werden muss.
Maskenpflicht auch im Freien
Der Weg zur Arbeit, erforderliche Einkäufe sowie notwendige Arzt- und Familienbesuche sind natürlich weiterhin möglich. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und in der Natur. Beachtet werden muss jedoch, dass auch im Freien eine weitgehende Maskenpflicht gilt, inbesondere in den Städten. Am Mittwoch (21.10.20) hatten viele Oberfranken den Tag vor dem Lockdown noch einmal genutzt, um auf tschechischer Seite günstig einzukaufen oder zu tanken.
Bayern will Testpflicht für Berufspendler
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will, dass ausländische Berufspendler künftig einmal pro Woche einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, wenn sie sich binnen 14 Tagen vor der Einreise in den Freistaat in einem Risikogebiet wie Tschechien aufgehalten haben. Derzeit arbeit etwa 50.000 tschechische Berufspendler bei Arbeitgebern in Deutschland.
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