"Tödlicher Zusammenstoß auf der A3 bei Erlangen" - "Auf Lkw aufgefahren: VW-Bus-Fahrer auf A7 lebensgefährlich verletzt" - "Schwerer Verkehrsunfall auf A3 bei Regensburg: ein Mann tot, zwei Lkw ausgebrannt". Alles BR24-Meldungen aus den ersten beiden Juniwochen. Gefühlt häufen sich Berichte wie diese über schwere Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen auf Bayerns Straßen. Hier überrascht die Verkehrsunfall-Statistik des Bayerischen Innenministeriums. Denn daraus geht klar hervor: Die Zahl schwerer Lkw-Unfälle in Bayern nimmt tatsächlich seit einigen Jahren ab.
Rund ein Viertel weniger Lkw-Unfälle
Für 2021 etwa wurden 3.042 Schwerlastverkehrsunfälle erfasst, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden. Das sind rund 1.100 Unfälle weniger als noch 2017. Ein Rückgang um ein Viertel.
Auch für dieses Frühjahr lässt sich ein Rückgang feststellen: Rund 13,7 Prozent weniger Schwerverkehrsunfälle mit Personenschaden gab es bis Ende April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.
Auffällig dabei: Obwohl der Anteil von Lkw-Unfällen an allen Verkehrsunfällen auf Bayerns Straßen nur vier Prozent beträgt, sind sie für rund ein Viertel der insgesamt im Straßenverkehr getöteten Personen verantwortlich.
"Wir stellen fest, dass die LKW-Unfälle in den vergangen fünf Jahren in Bayern insgesamt rückläufig sind. Dennoch haben wir im letzten Jahr immer noch 103 getötete Personen bei Schwerverkehrsunfällen auf Bayerns Straßen zu beklagen, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
Laut Herrmann werden rund zwei Drittel dieser Unfälle von den LKW-Fahrern selbst verursacht. Hauptunfallursachen seien dabei Fehler beim Abbiegen, fehlender Sicherheitsabstand und Missachtung der Vorfahrt. Aber auch zu hohe Geschwindigkeit, unzureichend gesicherte Ladung oder Übermüdung würden häufig zu Unfällen führen.
Mehr Kontrollen mit moderner Technik
Mit verstärkten Kontrollen im Schwerlastverkehr will das Innenministerium hier gegensteuern. Laut Herrmann stehen den Beamtinnen und Beamten dabei seit kurzem auch zwei tragbare Detektionsgeräte zur Verfügung. Damit können – ohne Anhalten der Fahrzeuge – Daten wie beispielsweise, die zuletzt gefahrene Geschwindigkeit oder Manipulationsversuche ausgelesen werden. Innenminister Herrmann: "Im Einzelfall - sofern Technik, Ladezustand oder Eignung bzw. Zustand des Fahrers dies erfordern- kann eine Weiterfahrt solange untersagt werden, bis der festgestellte Mangel behoben worden ist."
Zudem gibt es an den Autobahnen bereits zwei speziell ausgestattete Lkw-Kontrollstellen. Dort können Polizisten tageszeit- und witterungsunabhängig ihrer Arbeit nachgehen. Eine davon befindet sich auf der A8 im Landkreis Rosenheim in Fahrtrichtung München, die andere auf der A9 im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Eine dritte in Fahrenzhausen ist in Planung.
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