Die Explosion eines Lithium-Ionen-Akkus bei einem Test hat eine Halle in Kaufbeuren beschädigt.
Bildrechte: Nikola Schäfer

Die Explosion eines Lithium-Ionen-Akkus bei einem Test hat eine Halle in Kaufbeuren beschädigt.

    Lithium-Ionen-Akku bei Test in Labor explodiert

    Großeinsatz für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW in Kaufbeuren: In einer Industriehalle ist ein Lithium-Ionen-Akku explodiert. Der Gefahrenbereich wurde abgesperrt, Anwohner mussten Fenster und Türen geschlossen halten.

    Gegen 14 Uhr am Donnerstagnachmittag ist ein Lithium-Ionen-Akku im Kaufbeurer Gründer- und Technologiepark Innova bei einem Testlauf in einer Industriehalle explodiert. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um eine Batterie für die Elektromobilität. Eine Seitenwand der Halle wurde bei der Explosion Test zerstört.

    Sperrung des Gefahrenbereichs nach Batterie-Explosion

    Eine weitere Explosionsgefahr konnte in den folgenden Stunden nicht ausgeschlossen werden. Deshalb und wegen der Rauchentwicklung nach der Batterie-Explosion wurden die umliegenden Gewerbebetriebe geräumt und der Gefahrenbereich abgesperrt. Anwohner wurden über Rundfunkdurchsagen aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Fünf Beschäftigte und zwei Kunden, die sich in der Batterietest-Halle aufgehalten hatten wurden vorsorglich vom Rettungsdienst betreut. Verletzt worden waren sie nicht.

    Sperrung nach Akku-Kühlung und Luftmessung aufgehoben

    Die Feuerwehr kühlte den explodierten Akku. Messungen der Einsatzkräfte ergaben außerdem, dass sich keine Giftstoffe über die Luft verbreiteten. Gegen 16.30 gab es deshalb Entwarnung, die Sperrungen um die Batterietest-Halle wurde aufgehoben.

    Großeinsatz für Polizei und Hilfsdienste

    Im Einsatz waren insgesamt 160 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei. Die Kripo Kaufbeuren hat die Ermittlungen nach der genauen Ursache vor Ort aufgenommen. Nach ersten Schätzung wird der Schaden auf einen sechsstelligen Betrag beziffert.

    Immer wieder Vorfälle mit Lithium-Ionen-Batterien

    Dass Batterien in Brand geraten, kommt immer wieder vor. Jüngst füllte sich etwa ein Zugabteil mit Rauch, nachdem sich eine Powerbank im Rucksack einer jungen Frau entzündet hatte. Auf der Autobahn A6 bei Roth brannte vor wenigen Tagen Lithium-Ionen-Akkus auf einem Sattelschlepper. Die Polizei sprach von schwierigen Löscharbeiten. Nach Angaben von ADAC und Dekra ist die Brandgefahr bei Elektrofahrzeugen derzeit nicht höher einzuschätzen als bei Fahrzeugen, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden. Gerade nach Unfällen, ist der Umgang mit Elektroautos aber vielerorts noch weniger routiniert. Ein Augsburger Unternehmen hat deshalb einen Quarantäneplatz für E-Autos eingerichtet. Nach einem Unfall können sie dort in einem Container untergebracht werden.

    Tests sollen Unfälle mit Batterien verhindern

    Um gefährliche Vorfälle möglichst zu verhindern sehen diverse Normen Tests von Lithium-Ionen-Batterien vor. Dabei geht es unter anderem um die Prüfung der Batterien bei extremen Temperaturen und Spannungen. Auch das Zusammenspiel von Akkus und Ladegeräten wird geprüft – auch hier geht es um das Thema Hitze und etwa um mögliche Stromschläge.

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