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Visualisierung zur geplanten neuen Therme in Lindau

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Lindau kündigt beim Bund Naturschutz

Paukenschlag am Bodensee: Die Stadt Lindau hat ihre Mitgliedschaft beim Bund Naturschutz gekündigt. Es geht um die geplante Therme - und eine Klage der Naturschützer.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Mit 19 zu 10 Stimmen hat der Stadtrat den Austritt beschlossen. Hintergrund ist der Streit um die geplante Therme in der Bodensee-Stadt.

Ende Mai hatte der Stadtrat den Bau beschlossen, eine Bürgerinitiative hat dann Unterschriften gegen die Therme gesammelt. Bei einem Bürgerentscheid hat sich dann die Mehrheit der Lindauer aber für die Therme ausgesprochen. Der Bund Naturschutz will trotzdem gegen das Projekt klagen, da er bei den Planungen den Naturschutz nicht ausreichend berücksichtigt sieht.

Ein symbolischer Akt

Das ging der Mehrheit im Stadtrat zu weit. Deshalb nun die Kündigung der Mitgliedschaft. Der Beschluss fiel auf Antrag von Sebastian Krühn von der Jungen Alternative.

Für Krühn stellt sich die Frage, warum Lindau mit seinem Mitgliedsbeitrag eine Klage gegen sich selbst mitfinanzieren soll. Dabei geht es ihm wohl eher ums Prinzip: Nach Angaben der Stadtverwaltung zahlt Lindau jedes Jahr 125 Euro an den Bund Naturschutz.

Die Klage könnte den BN sehr viel teurer kommen. Bei einer Niederlage wird mit Verfahrenskosten zwischen 20.000 und 30.000 Euro gerechnet.

Das sagen die Gegner des Projekts

Mit Gesamtkosten von rund 25 Millionen Euro und einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern ist auch das geplante Bad zumindest zahlenmäßig ein Schwergewicht: Ein Hallenbad mit fünf Bahnen über 25 Metern, ein doppelt so langes Außenbecken und eine Saunalandschaft sind vorgesehen. 

Die Gegner des Millionen-Projekts sehen in dem Bau eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität von Anwohnern und Kleingartenbesitzern sowie eine massive Störung der Fauna und Flora in einem ökologisch sensiblen Gebiet, dem Landschaftsschutzgebiet Eichwald.