Die Lidl-Filiale war mit Bäckerei und Metzgerei geplant und genehmigt gewesen. Allerdings hat sich laut Lidl nur eine Großbäckerei und kein Metzger gefunden. Trotzdem will das Unternehmen den neuen Markt eröffnen – entgegen den Auflagen der ursprünglich von der Stadt erteilten Baugenehmigung. Heute muss der Bauausschuss in seiner Sitzung am späten Nachmittag deshalb entscheiden, ob Lidl auch ohne Wurst- und Fleischtheke öffnen darf.
Anforderungen nicht erfüllt
Einen interessierten Metzger hatte es gegeben: Wolfgang Dees. Allerdings musste dieser nach Rücksprache mit dem Veterinäramt feststellen, dass in der geplanten Filiale Bäcker und Metzger nicht gleichzeitig untergebracht werden können. Dafür würden ein WC, ein Sozialraum und eine separate Anlieferungszone für Fleisch fehlen. Vorschläge, wie die Anforderungen der Lebensmittelüberwachung erfüllt werden könnten, seien bei Lidl ins Leere gelaufen, so der Metzgermeister. Lidl wiederum moniert, Dees habe planungsrelevante Informationen nicht vorgelegt.
Bauantrag zur Planänderung eingereicht
Vorwürfe, man habe sich nicht ausreichend um Bewerber gekümmert, weist der Discounter ebenso von sich: "Zur erfolgreichen Vermarktung der Bäcker- und Metzgerfläche haben wir ein ausführliches Exposé auf Immobilienscout sowie auf unserer Lidl-Homepage veröffentlicht. Zudem haben wir Anfang Mai 2017 aktiv Metzger, die sowohl in Würzburg als auch im Umkreis ansässig sind, direkt angeschrieben." Inzwischen hat Lidl einen entsprechenden Bauantrag zur Planänderung eingereicht, um den Markt nur mit einer Bäckerei zu betreiben. Vorgestern also drei Tage vor der geplanten Eröffnung, seien die Unterlagen nach eigenen Angaben bei der Stadt abgegeben worden.