Enterokokken sind Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen. Nun wurden sie im Leitungswasser der Gemeinde Bibertal festgestellt. "Auch wenn die Belastungen in Bibertal nur geringfügig sind, können Enterokokken für Personen mit geschwächtem Immunsystem gesundheitlich bedenklich sein", teilten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm als Betreiber des Trinkwassernetzes mit.
Das Gesundheitsamt im Landkreis Günzburg hat ein Abkochgebot und eine schrittweise Chlorung des Trinkwassernetzes in Bibertal angeordnet.
Ursache für Verunreinigung noch nicht bekannt
"Gemeinsam werden wir die Herausforderung meistern und die Trinkwasserversorgung auf ein sicheres Niveau bringen", sagt Roman Gepperth, Bürgermeister der Gemeinde. Die genauen Ursachen für die Enterokokken-Verunreinigungen sind bisher nicht geklärt.
Mehrere Chlorungsanlagen für Leitungswasser in Bibertal
Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm stehen in Austausch mit dem Wasserlieferanten, um die Quelle der Belastung aufzuspüren. An den Übergabeschächten der Gemeinde haben sie bereits drei Chlorungsanlagen installiert, zwei weitere sollen folgen.
Das Abkochen des Wassers töte die Bakterien zuverlässig ab, teilten die Stadtwerke mit. Die Chlorung diene als zusätzliche Desinfektionsmaßnahme. Sobald die Maßnahmen abgeschlossen sind und das Trinkwasser wieder einwandfrei ist, sollen die betroffenen Haushalte informiert werden.
Die aktuelle Belastung mit Enterokokken ist nach Angaben der Stadtwerke sehr gering. Allerdings beträgt der Grenzwert bei diesen Bakterien null, weswegen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die niedrige Konzentration erschwere die Suche, heißt es von den Stadtwerken. Die Bakterien könnten sich im Wasser zwar nicht vermehren, aber bis zu 100 Tage im Leitungsnetz überleben, erklärte ein Sprecher.
Notversorgung mit Trinkwasser im Jahr 2021
Die Gemeinde kämpfte in den letzten Jahren bereits mit Verunreinigungen des Leitungswassers mit anderen Bakterien. Ende 2021 musste eine Notversorgung mit Trinkwasser eingerichtet werden. Auch zum Waschen sollte damals nur abgekochtes Wasser verwendet werden.
Mit Informationen der dpa
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