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Ledvance lehnt Standortkonzept der Mitarbeiter ab

Ledvance lehnt Standortkonzept der Mitarbeiter ab

Es bleibt dabei: Der Leuchtmittelhersteller Ledvance will bis Ende 2018 den Standort Augsburg schließen. Die Beschäftigten hatten ein Alternativkonzept vorgelegt, das die Geschäftsführung nun aber abgelehnt hat. Damit scheint das Ende unausweichlich.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Ledvance hält weiter an der geplanten Schließung des Standortes in der Berliner Allee in Augsburg fest. Das hat der Unternehmenssprecher, Lars Stühlen, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Ein Standortkonzept zum Werk in Augsburg, das die Beschäftigten entwickelt hatten, habe die Geschäftsführung geprüft, aber abgelehnt. Derzeit laufen laut Stühlen weiterhin Gespräche mit der Arbeitnehmerseite.

"Keine tragfähigen Ansatzpunkte"

Die Geschäftsführung sehe demnach keine tragfähigen Ansatzpunkte und hält an der geplanten Schließung fest. Davon betroffen sind laut Gewerkschaft IG Metall rund 630 Mitarbeiter, rechnet man Leiharbeitskräfte mit ein, geht es um rund 700 Arbeitskräfte. Was mit den Logistik-Aktivitäten des Unternehmens in Augsburg passiert, müsse noch geklärt werden.

1.300 Stellen in Deutschland gestrichen

Im November 2017 hatte Ledvance angekündigt, mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze in Deutschland streichen zu wollen, insgesamt sollen etwa 1.300 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Neben Augsburg ist auch der Standort in Berlin davon betroffen, im Werk in Eichstätt sollen ebenso Arbeitsplätze wegfallen. Die Beschäftigen hatten damals vor allem die Kommunikation der Geschäftsführung kritisiert, da sie vom Stellenabbau erst durch die Presse erfahren hatten.

Gewerkschaft überrascht und enttäuscht

Die IG Metall zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung der Geschäftsführung. Mit dem Alternativkonzept waren viele Hoffnungen verbunden, die Betriebsräte und Beschäftigte hätten viel Herzblut hinein gesteckt, so Angela Steinecker von der IG Metall gegenüber dem BR.

Fachleute befürworten den Erhalt des Standorts

Bei der Ablehnung handle es sich um eine unternehmerische Entscheidung der Ledvance-Geschäftsführung. Diese sei aus Gewerkschaftssicht jedoch durchaus überraschend, so Steinecker. Wirtschaftsfachleute hätten das Konzept überprüft und waren zu dem Schluss gelangt, dass es aus wirtschaftlicher und technologischer Sicht für Ledvance vorteilhafter wäre, den Augsburger Standort zu erhalten.

Wenig Spielraum für die Arbeitnehmer

Weil die Entscheidung der Geschäftsführung aber feststehe, bleibt der Arbeitnehmerseite momentan wenig Handlungsspielraum für Verhandlungen. Die Schließung des Werks soll nach Wünschen der Gewerkschaft möglichst fair und sozialverträglich gestaltet werden. Mit diesem Anliegen müssen sich die Augsburger Beschäftigten nun an den chinesischen Investor MLS wenden, dem die Mehrheit von Ledvance gehört. Für die IG Metall seien diese Verhandlungen ein Indikator dafür, wie das Unternehmen mit Menschen umgehe, so Steinecker von der IG-Metall. Viele Mitarbeiter sind bereits 20 oder 30 Jahre im Unternehmen und hätten viel zum Umsatz und der Entwicklung der Augsburger Werke beigetragen.