Ein Münchner soll seine Lebensgefährtin über Jahre in der eigenen Wohnung eingesperrt haben. Ab heute muss er sich am Landgericht München unter anderem wegen Freiheitsberaubung verantworten.
Tatmotiv: Eifersucht
Der 63-Jährige soll von Eifersucht getrieben ein regelrechtes Kontrollsystem aufgebaut haben, um seine Lebensgefährtin rund um die Uhr zu überwachen. Laut Staatsanwaltschaft hat er schon seit 2012 immer die Wohnungstür versperrt, die Frau habe nur noch in seiner Begleitung rausgehen dürfen, etwa zu Arztbesuchen.
Mann entwickelte perfides Kontrollsystem
Er habe den Festnetzanschluss gekündigt, später die Fenster der Wohnung mit Papier und Folie verklebt, damit die Frau nicht herausschauen kann. Außerdem soll er Kameras und Bewegungsmelder installiert haben. Bei zwei Urlaubsaufenthalten in Italien soll der Angeklagte seine Partnerin Nacht für Nacht ans Bett gefesselt haben.
Ab 2019 durfte die Frau den Ermittlungen zufolge die Münchner Wohnung gar nicht mehr verlassen. Mehrfach soll der Angeklagte sie dort auch vergewaltigt haben. Wie die Frau schließlich auf sich aufmerksam machen konnte und es zum Prozess kommen konnte, hat die Justiz noch nicht bekannt gemacht. Dies wird sich vermutlich während des Prozesses klären.
Urteil fällt wohl im Dezember
Der Mann ist wegen Freiheitsberaubung und außerdem wegen Vergewaltigung in mindestens 30 Fällen angeklagt. Für den Prozess sind Termine bis in den Dezember angesetzt.
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