Auf einer Mauer ist der Schriftzug "Justizbehörden Bamberg" zu sehen.
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Zwei Männer sind am Landgericht Bamberg zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sie sollen weltweit über das Internet Drogen verkauft haben.

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Lange Haftstrafen für weltweiten Drogenhandel über das Internet

Weil sie Drogen selbst hergestellt und im großen Stil über das Internet vertrieben haben sollen, sind zwei Männer vor dem Landgericht Bamberg zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sie müssen für sieben Jahre und zwei Monate in Haft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die beiden 46 Jahre alten geständigen Angeklagten müssen für sieben Jahre und zwei Monate in Haft und sollen zudem in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden, wie ein Sprecher des Gerichts am Dienstag mitteilte.

Drogen selbst hergestellt und mit der Post verschickt

Seit 2019 sollen die beiden Männer zunächst über das Darknet und später über das frei zugängliche Internet zum Teil selbst hergestellte Drogen in 61 Länder verkauft haben. Die über Onlineshops vertriebenen Drogen ließen sie sich laut Anklage in Online-Währungen bezahlen und nahmen so rund 900 000 Euro ein.

Die Staatsanwaltschaft legte den Männern aus den Niederlanden und Südafrika rund 2.200 Fälle zur Last, bei denen sie insgesamt sieben Kilogramm Amphetamin, rund 1,5 Kilogramm Kokain, 13 Kilogramm der synthetischen Droge MDMA, 24.000 Tabletten LSD, 156.000 Ecstasy-Tabletten sowie mehr als 20 Kilogramm Ketamin verkauft haben sollen. Davon gingen rund 800 Lieferungen nach Deutschland - der Versand erfolgte über die Deutsche Post. Die Drogen sollen sie zum Teil selbst in Laboren in den Niederlanden hergestellt haben.

Zentralstelle Cybercrime kam den Männern auf die Schliche

Auf die Schliche gekommen waren ihnen Ermittler der Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Bei Durchsuchungen von Wohnungen der Angeklagten in Berlin und Bergambacht in den Niederlanden fanden Polizisten Anfang 2022 zahlreiche Drogen.

Die Ermittlungen zu mehreren bislang unbekannten Mittätern dauern an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Symbolbild Cybercrime
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Acht Jahre nach Gründung der Zentralstelle Cybercrime in Bamberg haben die Juristen und IT-Forensiker mehr als 60.000 Fälle aufgedeckt.

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