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Fendt 1000 Vario Traktor

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Landmaschinenbau Fendt: Neue Groß-Mähdrescher

Kaum eine Pressekonferenz im Allgäu ist so international besetzt wie die von Fendt in Marktoberdorf. Heute ist es wieder so weit: Fachjournalisten aus zwei Dutzend Ländern werden sich im Fendt Forum über Neuheiten informieren. Von Margit Siller

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Er hat 500 PS, kommt auf 14 Tonnen Leergewicht und kostet mindestens 350.000 Euro – der bislang stärkste Standard-Schlepper aus dem Hause Fendt. Allein das Getriebe wiegt drei Tonnen. Er ist wendig und leiser als ein Rasenmäher. Als der Fendt 1000 Vario vor drei Jahren durch den Innenhof von Neuschwanstein rangierte, das hintere Rad immerhin mit einem Durchmesser von 2,35 Metern, da staunten die Agrarjournalisten aus aller Welt nicht schlecht. Inzwischen wird der Gigant in Serie produziert; und es ist klar, dass er vor allem von Großbetrieben und Lohnunternehmen gekauft wird.

Die Messe vor der Messe

Alle zwei Jahre findet in Hannover die "Agritechnica“ statt und gilt als der Branchentreff schlechthin. Rechtzeitig vor dieser Messe stellt Fendt nun seine Neuheiten vor. Was vorab bereits durchgesickert ist: Fendt will auf dem Firmengelände einen neuen Großmähdrescher vorstellen und rückt in diesem Jahr vor allem Ernte-Maschinen in den Mittelpunkt. Gezeigt werden soll auch ein batteriebetriebener Elektro-Traktor; ein Prototyp, der aber noch nicht in Serie gehen wird. 

An der New Yorker Börse gehandelt

Seit genau zwanzig Jahren gehört Fendt zum US-Konzern AGCO, dessen Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden, wie übrigens auch die Anteilsscheine der beiden großen Konkurrenten Case New Holland und John Deere. Ebenfalls in Schwaben produziert Deutz-Fahr. Außerdem gehört Claas aus Ostwestfalen zu den weltweit wichtigsten Anbietern von Agrarmaschinen.

Reiche Ernte im Export

Gut 30.000 Beschäftigte produzieren in Deutschland Traktoren und andere Landmaschinen; davon arbeiten allein 4.000 für Fendt an den beiden schwäbischen Standorten Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim. Zum Einsatz kommen die PS-starken Erntehelfer dann aber vor allem im Ausland.

75 Prozent des Branchenumsatzes entfallen auf den Export. Mit einem Marktanteil von gut zwanzig Prozent ist Deutschland weltweit der größte Exporteur von Landtechnik. Um die Produktivität weiter zu steigern, wurden die Schlepper und Erntemaschinen über die Jahre immer größer und leistungsfähiger.

Rosige Ausblicke

Der Ausblick könnte kurz vor Beginn der "Agritechnica“ kaum besser sein. Im vergangenen Jahr waren die Preise für Milch, Schweinefleisch und Weizen noch im Keller, und Europas Landwirte klagten über leere Kassen.

Nun sieht es ganz anders aus: die Preise haben angezogen, der Optimismus ist zurückgekehrt und damit auch die Bereitschaft, wieder mehr zu investieren. 7,5 Milliarden Euro könnte die Landmaschinen-Branche in diesem Jahr hierzulande an Umsatz erwirtschaften, schätzt der VDMA in Frankfurt.