In Kronach, Rehau und Hof sind bereits autonom fahrende Shuttle-Busse unterwegs. Die Städte gehören zur "Shuttle Modellregion Oberfranken". In Nürnberg pendeln auf der Strecke der U3 fahrerlose U-Bahnen. Aber nicht nur Busse, U-Bahnen oder Autos sollen künftig selbständig fahren, sondern auch Züge. Die Digitalisierung im Bahnverkehr wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert.
Vorstudie zu automatisiertem Bahnfahren gestartet
Wie das Verkehrsministerium mitteilt, ist eine Vorstudie des Projekts "BahnAutonom Bayern 2029 - Automatisiertes Bahnfahren auf Nebenstrecken im ländlichen Raum" bereits gestartet. Voraussichtlich im Juli 2021 soll die Vorstudie abgeschlossen werden, so dass dann erste Ergebnisse vorliegen. "Gleisgebundener Verkehr ist für autonomes Fahren geradezu prädestiniert. Wir wollen mit unserer Förderung einen Beitrag leisten, dass die Schiene und der ländliche Raum von diesem Potenzial maßgeblich partizipieren können und Bayern hierbei eine Pionierrolle einnimmt“, betont Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU).
Projekt soll im Landkreis Forchheim umgesetzt werden
Das eigentliche Projekt "BahnAutonom Bayern 2029" soll im oberfränkischen Landkreis Forchheim auf der Bahnstrecke zwischen Forchheim und Ebermannstadt umgesetzt werden. Das Ziel sei es, das Potenzial des digitalisierten Bahnverkehrs aufzuzeigen und zu entfalten, heißt es in dem Schreiben weiter. Durch die entsprechende Ausrüstung der Fahrzeuge soll ein kostengünstiger und hochautomatisierter Betrieb auf Nebenbahnen verwirklicht werden.
Autonom fahrendes Demonstrations-Schienenfahrzeug
In der Vorstudie sollen die technischen Anforderungen an ein autonom fahrendes Demonstrations-Schienenfahrzeug erprobt werden, sagte ein Ministeriumsmitarbeiter dem BR auf Nachfrage. Dieses soll nach erfolgreichem Abschluss der Vorstudie zum Einsatz kommen. Es soll durch Personal begleitet werden und in der Öffentlichkeit Vertrauen in den digitalen Schienenverkehr aufbauen. Die Vorstudie soll herausfinden, welche technischen Hindernisse die Umsetzung erschweren könnten.
Beteiligung an Vorstudie ist groß
Die Vorstudie wird von einem Münchner Architektur- und Designunternehmen erstellt, in Zusammenarbeit mit dem Regensburger Eisenbahnverkehrsunternehmen Agilis, das die Strecke Forchheim – Ebermannstadt momentan bedient, dem Schweizer Fahrzeughersteller Stadler sowie weiteren Forschungsinstitutionen, die sich mit dem Thema Bahntechnik befassen. Die Nürnberger Privatstiftung "Innovation und Zukunft" finanziert die Vorstudie mit 19.000 Euro, der Freistaat Bayern gibt dafür 11.400 Euro aus.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!