Nach fast zwei Monaten ging der Prozess damit am Nachmittag zu Ende. Vollkommen teilnahmslos, seinen Blick ins Leere gerichtet, nahm der 42-Jährige die Verkündung seines Urteils wahr.
Opfer blutig geschlagen - schon am Abend vor der Tat
Der Vorsitzende Richter beschrieb in der Urteilsverkündung die langjährige Beziehung zwischen Täter und Opfer als "sehr problematisch". Immer wieder habe der Mann seine Freundin geschlagen. Das Motiv: wahnhafte Eifersucht. So auch am Abend vor der Tat. Die Frau flüchtete blutüberströmt zu ihren Nachbarn, welche sie zur Polizei bringen wollten. Das lehnte die 43-Jährige allerdings ab und ging nach wenigen Stunden wieder zurück zu ihrem Lebensgefährten.
Nebenbuhler versucht, zum Tatort zu locken
Dort begann ihr Martyrium: Stundenlang schlug der Mann auf die Frau ein und schickte Fotos von der sterbenden Frau und WhatsApp-Nachrichten an einen 19-Jährigen. Dieser hatte angeblich eine Affäre mit der Frau, ignorierte die Fotos jedoch und ging auch nicht zur Polizei. Deshalb wurde er bereits im November zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 42-Jährige versuchte in den Nachrichten, die Verantwortung am Tod seiner Freundin auf den Jüngeren abzuschieben.
Totschlag statt Mord
Das Gericht wich von der ursprünglichen Anklage wegen Mordes ab. Grund hierfür: Der Mann hatte laut Ansicht der Richter nicht geplant, seine Frau zu töten. Er wollte vielmehr seinen 19-jährigen vermeintlichen Nebenbuhler zu sich locken.