Bis Herbst 2022 soll der Bau der Interimsspielstätte Globe fertig sein – und damit wenige Monate, nachdem die Betriebserlaubnis für das Landestheater ausläuft. Coburgs Kulturszene muss also voraussichtlich nur wenige Monate auf Theater-Veranstaltungen im großen Rahmen verzichten. Der nächste Schritt für den Bau der Kulturstätte ist bereits gemacht: Der Spatenstich wurde vollzogen.
Coburg: Landestheater wird saniert, Globe soll als Ersatz dienen
Das Globe soll die Übergangsspielstätte für das Ensemble des Landestheaters sein, während dieses generalsaniert wird. Nach der Nutzung durch das Landestheater soll der Rundbau als Multifunktionshaus für Kultur- und Bildungsveranstaltungen genutzt werden. Das Globe mit seiner Holzfassade sei viel mehr als nur eine Interimslösung, sagte Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) dem Bayerischen Rundfunk. Man setze mit dem Bau des Globe einen weiteren Impuls, um Leben auf das brachliegende Güterbahnhofgelände zu bringen. Die neue Kulturstätte sei dabei der "Leuchtturm", den man schon von weitem erkennen könne.
Neue Kulturstätte kostet 33 Millionen Euro
Je nach Anlass sollen mehr als 550 Menschen im Globe Platz finden. Die Kosten für das Globe, die drei Nebengebäude und die Außengestaltung liegen bei rund 33 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro davon übernimmt der Freistaat Bayern.
Uneinigkeit ob des Zeitplans für den Bau
Während Sauerteig zuversichtlich sei, dass man den Zeitplan einhalten könne, habe Michael Stoschek Bedenken ob der Realisierung bis Herbst 2022. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Brose Unternehmensgruppe ist einer der drei Gesellschafter der Globe GmbH, die die Planungen für die Kulturstätte übernommen und der Stadt geschenkt hatte.
BR-Korrespondent Richard Padberg aus Coburg wurde in die Bayern-1-Sendung "Mittags in Franken" geschaltet.
Pläne für Ersatzbau werden nach Wasserschaden konkreter
Die Planungen für eine Übergangsspielstätte für das sanierungsbedürftige Landestheater waren nach einem großen Wasserschaden 2013 konkreter geworden. Ursprünglich gab es Pläne, eine Interimsspielstätte an einer anderen Stelle der Stadt zu errichten und nach der Nutzung wieder abzureißen, da dies an Fördermaßnahmen der Staatsregierung gebunden war.
Idee des Rundbaus kommt von Coburger Studierenden
Die Idee des Coburger Globe-Theaters, einem Rundbau nach Vorbild des in London stehenden Globe-Theaters, entstammte dann einer Seminararbeit zweier Studierender der Hochschule Coburg. Diese Idee griff die Globe GmbH, ein Zusammenschluss der Coburger Unternehmen Brose, Huk-Coburg und Kaeser auf und trieb sie voran. Diese Planungen im Wert von rund drei Millionen Euro schenkten sie im Anschluss der Stadt, die die weiteren Planungen übernahm.
Altes Güterbahnhofareal wird umgestaltet
Auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal an der Bahnlinie wird derzeit komplett umgestaltet. Die ehemalige Kühlhalle des Schlachthofs wird saniert. Dort sollen ein Gründerzentrum und die Hochschule Platz finden. Auch die Pakethalle werde als Veranstaltungshalle umgebaut.
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