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Privater Schatzsucher mit Metallsuchgerät

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Landesamt für Denkmalpflege klagt über private Schatzsucher

Plündern sie Bayern aus? Private Schatzsucher, die mit Metallsuchgeräten archäologische Fundstätten durchsuchen und zerstören, sind ein Dorn im Auge des Landesamtes für Denkmalpflege. Denkmalpfleger gegen Schatzsucher. Von Lorenz Storch

Ein Waldrand nahe Grafrath im Landkreis Fürstenfeldbruck: Hier liegt ein Gräberfeld aus der Hallstatt-Zeit, vielleicht 2.500 Jahre alt. Einen der Grabhügel hat ein Schatzsucher durchlöchert. Die Grube ist fast 1,50 Meter tief, zwei Meter lang - hier war ein krimineller Profi am Werk, sagt Jochen Haberstroh vom Landesamt für Denkmalpflege.

"Wir verlieren die wissenschaftlichen Zusammenhänge. Die Objekte, die hier fehlen, machen es unmöglich, das Grab noch genau zu datieren. Für uns geht es um Details, die jetzt natürlich für immer verloren sind." Jochen Haberstroh, Landesamt für Denkmalpflege

Nur wenige private Schatzsucher melden archäologische Funde

Ungefähr 3.000 Metallsondengänger sind in Bayern der Denkmalbehörde bekannt - aber nur zehn bis 15 Personen pro Jahr melden archäologische Funde, wie es das Gesetz vorsieht. Der Großteil der Funde landet offenbar in privaten Sammlungen oder auf dem Schwarzmarkt. Das Sondengehen abseits von Bodendenkmälern ist prinzipiell erlaubt - wenn der Grundeigentümer zustimmt.