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Demo gegen Judenfeindlichkeit

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Kundgebung gegen Antisemitismus in München

Gut 2.000 Menschen haben sich heute Nachmittag vor der Ohel-Jakob-Synagoge in München versammelt. Sie demonstrieren gegen Judenfeindlichkeit und für Solidarität mit den Münchner Jüdinnen und Juden.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Die Häufung antisemitischer Übergriffe der vergangenen Wochen bestürzen Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sehr. Es sei unerträglich, dass Juden heute noch mit Beschimpfungen und Gewalt leben müssen, so der OB heute auf dem Jakobsplatz in München.

„Diejenigen, die Antisemitismus allein als „importiertes Problem“ darstellen und dadurch die Mehrheitsgesellschaft entlasten, machen sich unglaubwürdig. Ebenso wie jene, die sich der Erkenntnis verweigern, dass Antisemitismus in den Herkunftsländern vieler Geflüchteter zur Staatsräson gehört.“ Dieter Reiter, OB München

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern betonte, dass jüdisches Leben derzeit nur unter Polizeischutz möglich sei. Sie plädierte deswegen umso mehr dafür, das seit Jahren gepflegte Miteinander in München weiter zu erhalten und auszubauen.

„Als die Synagoge errichtet wurde in all ihrer Schönheit und all der Begeisterung die ich bei der Bevölkerung gesehen habe, dachte ich das ist der Beginn einer gewissen Normalität. Heute habe ich diesen Gedanken begraben. Normalität ist weiter entfernt denn je.“ Charlotte Knoblochl, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. 

Anlass der Demonstration ist der 80. Jahrestag des Abrisses der Münchner Hauptsynagoge durch die Nationalsozialisten. Am 8. Juni 1938 musste die Israelitische Kultusgemeinde die Synagoge räumen. Am nächsten Tag wurde sie auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers zerstört. Es war die erste Synagoge in Deutschland, die von den Nazis dem Erdboden gleich gemacht wurde.