Grabkreuze im Oberallgäu

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Kreuzwald im Oberallgäu

Gschnaidt besteht eigentlich nur aus zwei Kapellen, einem Gasthof, einem Wohngebäude und einigen Schuppen und Nebengebäuden. Was diesen Ort so einmalig macht, ist der "Kreuzwald".

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Hunderte Holzgrabkreuze, die ursprünglich auf frischen Gräbern standen bis der Grabstein fertig ist, säumen die Wallfahrtskapellen und den angrenzenden Wald. Es ist eine Art letzte Ruhestätte für Kreuze, ein Friedhof für das Kreuz. Menschen aus ganmz Süddeutschland bringen die Holzkreuze ihrer Verstorbenen hierher. Wann genau dies begann, ist unklar. "Seit 20 Jahren sicher, anfangs waren es nur ein paar, aber die letzten Jahre ist das richtig angestiegen" , sagt der Wirt des - nomen est omen - Gasthof "Kreuz". Die Reaktionen von Besuchern sind unterschiedlich, sie reichen von "mystisch" über "beruhigend" bis zu "verstörend".

Wohin sonst mit dem Holzkreuz?

Ein junger Mann hat das Kreuz seiner Mutter hierher gebracht und ist dankbar, dass es den Ort gibt, denn er bringt es nicht übers Herz, das Kreuz zu entsorgen. Der Wertstoffhof sei kein Platz für Kreuze.

Hinter vorgehaltener Hand befürchten einzelne Einheimische aber auch, dass der Rummel und immer mehr Kreuze den Wallfahrtsort zur Touristen-Attraktion verkommen läßt. Immerhin ist Gschnaidt schon seit dem 17 Jahrhundert das Ziel von Wallfahrern gewesen.