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Der Schatten von Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident (CSU), ist zu sehen, als dieser ein Kreuz im Eingangsbereich der bayerischen Staatskanzlei aufhängt.

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Kreuz-Erlass: CSU beklagt "Störfeuer aus dem Norden"

Nachdem Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, die Kreuz-Anordnung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) kritisiert hatte, wird jener nun von CSU-Generalsekretär Markus Blume heftig attackiert.

Blume verlangte in der "Bild am Sonntag", dass diese "Störfeuer aus dem Norden" aufhören müssen.

"Die Menschen wollen Orientierung und keine Weichspülerei." CSU-Generalsekretär Markus Blume

Blume bezeichnete es als "verstörend", wenn sich ein führender Vertreter der Schwesterpartei der CSU in der Frage der christlichen Prägung die falschen Argumente seiner Koalitionspartner - die CDU regiert in Schleswig-Holstein gemeinsam mit der FDP und den Grünen - zu eigen macht. Stattdessen sollte Günther das 'C' kraftvoll vertreten.

Nicht nur Günther hat den Kreuz-Erlass kritisiert

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Günther hatte zuvor erklärt, er halte die Kreuzpflicht in bayerischen Behörden für nicht akzeptabel. Gleichwohl freue er sich als Katholik über jedes Kreuz im öffentlichen Raum. "Wer daraus eine Pflicht machen will, vereinnahmt die Religion für den Staat und die eigene Partei", so Daniel Günther.

Klöckner widerspricht Marx

Auch Kardinal Reinhard Marx hatte den Kreuz-Erlass kritisiert. Die Replik hierauf kommt von CDU-Vize Julia Klöckner. Ihrer Ansicht nach sei Marx' Kritik unangemessen. Dieser hat inzwischen wiederum versöhnlichere Töne in der Debatte angeschlagen. Im Würzburger Kiliansdom sagte er am Samstag, die Kirche begrüße alle Initiativen für Kreuze im öffentlichen Raum. Aber es seien die Christen, die diesen Raum nutzen und ihn füllen müssten.