Eine Jugendliche sitzt auf ihrem Bett und hält die Hände vors Gesicht.
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Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Depressionen (Symbolbild)

    Krankenkasse alarmiert: Immer mehr depressive Teenager

    Immer mehr Jugendliche leiden unter Depressionen. Die Zahl der Fälle hat in den vergangenen Jahren extrem zugenommen, so die Kaufmännische Krankenkasse. Demnach bleiben auch Kinder nicht vor psychischen Erkrankungen verschont.

    Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Depressionen. Dies geht aus Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Nürnberg hervor. Demnach ist die Zahl der Sechs- bis 18-Jährigen, bei denen ärztlich diagnostizierte Depressionen vorlagen, in den Jahren 2010 bis 2020 um fast 87 Prozent gestiegen.

    Fälle von Depressionen bei Jugendlichen nehmen extrem zu

    Bei Mädchen und jungen Frauen zwischen 13 und 18 Jahren liege die Zunahme sogar bei 117 Prozent, teilt die KKH mit. Bei den gleichaltrigen Männern registriert die KKH im selben Zeitraum einen Anstieg von rund 60 Prozent. Auch der Anteil der betroffenen Teenagerinnen in diesem Alter ist deutlich höher: Auf einen jungen Mann mit diagnostizierten Depressionen kommen zwei bis drei junge Frauen. 

    Hohe Dunkelziffer bei Kindern: Symptome häufig unerkannt

    Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen sind hingegen gleich viele Mädchen und Jungen betroffen. Auch der Anteil der Kinder mit Depressionen ist laut KKH-Daten zehnmal geringer als der der Jugendlichen - 0,4 zu 4 Prozent. Darüber hinaus zeigt sich in dieser Altersgruppe über die Jahre hinweg kaum eine Veränderung in Form einer Zu- oder Abnahme der Diagnosen.

    Kinder zeigen andere Symptome als Ältere

    Doch gerade bei Kindern dürfte die Dunkelziffer hoch sein, da Depressionen bei ihnen häufiger unerkannt bleiben als bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ein Grund dafür ist die breite Palette teils untypischer Symptome: "Während sich Depressionen bei Jugendlichen und Erwachsenen häufig in Form von Ängsten, Selbstzweifeln, Traurigkeit und Antriebslosigkeit, sozialem Rückzug und Suizidgedanken äußern, erkennen wir sie bei Kindern eher an allgemeineren Symptomen wie geringer Lust zu spielen, Bauch- und Kopfschmerzen, Albträumen, Bettnässen oder starken Stimmungsschwankungen", erläutert KKH-Psychologin Franziska Klemm. Dies liege unter anderem daran, dass es Kindern noch schwerfällt, ihre Gefühlslage gegenüber anderen zu beschreiben.

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