Ein Schild mit der Aufschrift "Warnstreik".
Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Am Mittwoch wird in bayerischen Krankenhäusern, Sparkassen und im Nahverkehr gestreikt.

  • Artikel mit Audio-Inhalten

Krankenhäuser, Nahverkehr und Sparkassen: Streiks am Mittwoch

Wer heute in Bayern ins Krankenhaus muss, mit dem öffentlichen Nahverkehr von A nach B gelangen möchte oder etwas mit der Sparkasse regeln will, könnte Probleme bekommen. In zahlreichen Orten treten die Beschäftigten in den Warnstreik.

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. Für Mittwoch haben die Gewerkschaften in zahlreichen bayerischen Kliniken zum Ausstand aufgerufen. Die Notfallversorgung ist zwar gewährleistet, planbare Operationen werden allerdings vielerorts verschoben. Außerdem sind in einigen Orten die Sparkassen und der Nahverkehr betroffen.

Oberbayern: Kliniken in Altötting und Burghausen im Warnstreik

Mit Beginn der Frühschicht legen die Beschäftigten der Innkliniken in Altötting und Burghausen die Arbeit nieder. Um 11 Uhr ist ein Streikrundgang über den Kapellplatz in Altötting geplant. Beteiligen wollen sich der Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern, der Bauhof Burgkirchen und das Landratsamt Mühldorf. Zum Abschluss soll es laut Verdi gegen 12.30 Uhr eine Kundgebung vor dem InnKlinikum in Altötting geben.

In der Gemeinde Haar wird das Isar-Amper-Klinikum ganztägig bestreikt. Um 11 Uhr gibt es eine Kundgebung. Die Beschäftigten sind laut Verdi durch Schicht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie kontinuierliche Unterbesetzung äußerst belastet. Gerade in den Psychiatrien hätten sich aus den Corona-Beschränkungen erhebliche Mehrbelastungen für die Beschäftigten ergeben, so Verdi. Dazu seien dann noch die Lebenshaltungskosten gestiegen.

Schwaben: Klinikverbund Allgäu erneut im Ausstand

In Schwaben sind heute die Kliniken Kaufbeuren/Ostallgäu sowie die Bezirkskliniken Kaufbeuren und Kempten von den Warnstreiks betroffen. Am Vormittag findet in Kempten eine Kundgebung am Rathausplatz statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikverbunds Allgäu sind erneut zum Streik aufgerufen.

Niederbayern: Nahverkehr wird bestreikt

In Landshut werden heute die Verkehrsbetriebe bestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi in einer Mitteilung bekannt. Die Verkehrsbetriebe schließen sich damit den Streikenden der Stadtwerke, der Stadtverwaltung inklusive Kitas, der Hauptverwaltung der DRV Bayern Süd, dem Landratsamt und dem Markt Altdorf an. Geplant sind zwei Demonstrationszüge und eine Kundgebung. Laut Verdi fallen die Verkehrsbetriebe Landshut unter den Tarifvertrag TV-Nahverkehr Bayern. Dafür war am vergangenen Freitag die zweite Verhandlungsrunde ergebnislos zu Ende gegangen.

In der Oberpfalz wurden für heute keine nennenswerten Streikaktionen angekündigt.

Oberfranken: Streiks bei Kliniken, Stadtwerken und Stadtbussen

Bayreuth ist heute gleich mehrfach von den Warnstreiks der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi betroffen. Zum einen legen die Beschäftigen der Stadtwerke die Arbeit nieder. Betroffen davon ist vor allem der Stadtbusverkehr, wo viele Fahrten ausfallen werden. Einige Linien bleiben aber bestehen, da externe Partnerunternehmen nicht streiken. In den Kundencentern der Stadtwerke und in der Lohengrin-Therme befinden sich die Beschäftigten ebenfalls im Ausstand.

Gestreikt wird außerdem am Klinikum Bayreuth. Am Vormittag kommen die Beschäftigten des Klinikums auf dem Volksfestplatz in Bayreuth zu einer Kundgebung zusammen.

Unterfranken: 48-Stunden-Streik am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau

Am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau ist heute der zweite Streiktag. Begonnen hatte der 48-stündige Ausstand gestern Früh, morgen Früh um 6 Uhr soll Schluss sein.

Verdi und die Klinikums-Geschäftsleitung hatten im Vorfeld eine Notdienstvereinbarung geschlossen, um die Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der Patienten auszuschließen. Nicht bestreikt werden etwa die Intensivstationen in Aschaffenburg und Alzenau, die Notaufnahmen, der Kreißsaal in Aschaffenburg, sowie die Mutter-Kind-Einheit und pädiatrische Aufnahme. Ähnliche Vereinbarungen gibt es auch an sämtlichen anderen Kliniken im Freistaat, die bestreikt werden.

An dem zweitägigen Warnstreik beteiligen sich in Aschaffenburg auch Stadtverwaltung, Stadtwerke und Entsorgungsbetriebe.

Auch Sparkassen-Filialen bleiben geschlossen

Heute sollen nach Verdi-Angaben auch die Geschäftsstellen und Filialen von Sparkassen teilweise geschlossen bleiben. Betroffen sind demnach die Sparkassen Aschaffenburg-Alzenau, Mainfranken Würzburg, Oberpfalz Nord, Bamberg, Coburg-Lichtenfels, Schweinfurt-Haßberge, Bad Kissingen, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Regensburg, Neumarkt-Parsberg, Amberg-Sulzbach, die Kreissparkasse Kelheim, Ingolstadt-Eichstätt, Schwaben-Bodensee, Allgäu und die Stadtsparkasse München. Auf dem Münchner Odeonsplatz ist zudem eine Kundgebung geplant.

Donnerstag und Freitag: München Klinik im Ausstand

Am Donnerstag und Freitag wollen insbesondere Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Handwerker, Verwaltungskräfte, der Patientenfahrdienst und die Beschäftigten in den Küchen der München Klinik an allen fünf Häusern ganztägig die Arbeit ruhen lassen. "Die Beschäftigten arbeiten dauerhaft am Limit", teilte Verdi mit. Nach dem Applaus für das Personal während der Corona-Krise hätten sich weder die Bezahlung noch die Arbeitsbedingungen gebessert.

In Oberbayern sind die Beschäftigten des Klinikums Freising morgen etwa zu einem dreistündigen Warnstreik aufgerufen. In Unterfranken geht der Krankenhaus-Streik morgen an der Klinik Kitzinger Land weiter.

Gestern Streikschwerpunkte in Nürnberg und Regensburg

Am gestrigen Dienstag hatte es bereits in zahlreichen Krankenhäusern in Bayern Warnstreiks gegeben. Am Klinikum Nürnberg legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Beginn der Frühschicht ihre Arbeit nieder. Verdi hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass der Notdienst gewährleistet sei, man jedoch einige planbare Operationen verschieben müsse.

Rund 2.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen hatten sich in Mittelfranken zu einer Kundgebung vor dem Klinikum-Nord in Nürnberg zusammengefunden. Später zogen sie durch die Stadt bis zum Gesundheitsministerium. "Die Beschäftigten sind wütend", sagte eine Verdi-Sprecherin. Auch in Aschaffenburg, Schweinfurt, Regensburg und Rosenheim hatte es Arbeitsniederlegungen gegeben.

Was fordert die Gewerkschaft?

Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2.500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März vorgesehen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!