Wasser rauscht ein Bachbett hinab.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

So sieht der Rappenalpbach in seinem natürlichen Zustand aus.

    Kraftwerkspläne im Rappenalptal: Das sagen die Behörden

    Nach Kritik an den Plänen, ein Wasserkraftwerk am Rappenalpbach und der Stillach zu errichten, gibt es von Behördenseite keine Entscheidung darüber. Im Gemeinderat wurden sie noch nicht diskutiert und dem Landratsamt liegen sie noch nicht mal vor.

    Bislang hat sich der Oberstdorfer Marktgemeinderat nicht über die Unterlagen für ein geplantes Wasserkraftwerk am Rappenalpbach und im Stillachtal beraten. Der Abschnitt liegt liegt gut zwei Kilometer bachabwärts vom Ende der ausgebaggerten und begradigten Stelle, die seit November in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das Thema sei zwar Anfang Februar für den nicht-öffentlichen Teil einer Gemeinderatssitzung vorgesehen gewesen, allerdings nicht behandelt worden, heißt es aus dem Rathaus. Dem Vernehmen nach habe die Zeit für die Diskussion über die Kraftwerkspläne nicht mehr gereicht.

    • Zum Artikel: Rappenalpbach soll alten Lauf zurückbekommen

    Dem Landratsamt liegen derzeit keine Kraftwerkspläne vor

    Das Landratsamt Oberallgäu teilte auf BR-Anfrage mit, dass der Behörde derzeit weder ein Antrag auf Genehmigung noch die erforderlichen Planunterlagen und Gutachten für ein Wasserkraftwerk vorlägen. Bislang gebe es lediglich die Information, dass alte Pläne wieder aufgegriffen werden sollen. Außerdem habe die Gemeinde Oberstdorf deshalb den Kontakt zur unteren Wasserbehörde gesucht. Sollte ein Antrag für ein Kraftwerk eingereicht werden, werde das Landratsamt diesen den gesetzlichen Vorgaben entsprechend prüfen, heißt es. Dafür sei ein umfangreiches Verfahren samt Öffentlichkeitsbeteiligung und die Beteiligung von Fachbehörden notwendig.

    Die Idee für ein Kraftwerk gibt es seit 2009

    Die Idee eines privaten Investors, ein Wasserkraftwerk im Bereich Einödsbach/Stillachklamm zu bauen, ist nicht neu. Bereits 2009 hatte es Pläne dafür gegeben. Diese wurden allerdings abgelehnt. Ein erneuter Anlauf erfolgte 2011. Damals habe es laut Landratsamt aber privatrechtliche Differenzen gegeben. Eine erneute Entscheidung über die Kraftwerkspläne sei deshalb nie gefallen.

    Der BUND Naturschutz Bayern hatte sich vergangene Woche (10.02.) in einer Pressemitteilung entsetzt über die Absichten eines Investors gezeigt, am noch unberührten Abschnitt des Rappenalpbachs und der Stillach ein Wasserkraftwerk zu bauen. Laut BN geht es um den Bereich des Weilers Einödsbach südlich von Oberstdorf, wo der Rappenalpbach in die Stillach mündet.

    "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!