Das Kernkraftwerk Isar 2 in Essenbach bei  Landshut
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Das Kernkraftwerk Isar 2 in Essenbach bei Landshut (Symbolbild)

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Kraftwerks-Betreiber: Keine Risse an Rohren in Isar 2

Nachdem es in den Atomkraftwerken Neckarwestheim 2 und Emsland Risse in Röhren gegeben haben soll, ruft das auch in Niederbayern Kernkraftgegner auf den Plan. Sie wollen den Weiterbetrieb von Isar 2 im Kreis Landshut stoppen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Erst am vergangenen Wochenende ist das Kernkraftwerk Isar 2 nach Wartungs- und Reparaturarbeiten wieder ans Stromnetz gegangen. Jetzt fordert das Bündnis ".ausgestrahlt" zusammen mit zwei Anwohnern die vorübergehende Stilllegung des Meilers, bis eine Überprüfung von Rohren auf mögliche Risse erfolgt ist.

Rohre untersucht – Keine Risse

Der Betreiber des Atomkraftwerks Isar 2 bei Landshut, PreussenElektra, hat nach eigenen Angaben tatsächlich Rohre in der Anlage auf mögliche Risse untersucht und keine gefunden. Entsprechende Vorwürfe des Atomkraftgegner-Bündnisses ".ausgestrahlt" weist PreussenElektra auf Nachfrage des BR-Studios Niederbayern am Montag zurück.

Keine weiteren Untersuchungen

Das Bayerische Umweltministerium als oberste bayerische Atomaufsichtsbehörde sowie der TÜV-Süd waren demnach an den Untersuchungen beteiligt. Es gebe keinen Anlass für weitere Untersuchungen in diesem Zusammenhang, teilte ein Sprecher von PreussenElektra weiter mit. Das Bündnis ".ausgestrahlt" hatte in einem Schreiben vom 25. Oktober an das Bayerische Umweltministerium die vorübergehende Stilllegung von Isar 2 gefordert, bis eine Überprüfung der Rohre auf mögliche Risse erfolgt sei.

Auch Umweltministerium bestätigt Untersuchungen an Rohren in Isar 2

Auch das Bayerische Umweltministerium bestätigte dem BR-Studio Niederbayern/Oberpfalz, dass „umfangreiche Überprüfungen“ an den Dampferzeugerheizrohren durchgeführt worden seien. Diese Untersuchungen seien mit Bekanntwerden der Schäden an den anderen Kernkraftwerken ab 2018 durchgeführt worden. Dabei seien keine Schäden an den Rohren in Isar 2 entdeckt worden. „Die Sicherheit der Anlage war und ist uneingeschränkt gegeben“, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums mit.

Misstrauen bei Atomkraftgegnern

Hintergrund sind die Spannungsrisskorrosionen an Dampferzeugerheizrohren, die bereits vor Jahren an den Anlagen Neckarwestheim 2 und Emsland entdeckt wurden. Die Reaktorsicherheitskommission (RSK) und die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) hatten daraufhin empfohlen, auch Isar 2 auf mögliche Schäden an den Rohren zu untersuchen. Das Bündnis ".ausgestrahlt" hatte den Verdacht geäußert, dass Risse auch an den baugleichen Rohren in Isar 2 wahrscheinlich seien, PreussenElektra und das Bayerische Umweltministerium aber keine entsprechenden Untersuchungen durchführten.

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