Nach zwei Wochen ist ein in Zusammenhang mit der Regensburger Korruptionsaffäre festgenommener Geschäftsführer des Immobilien Zentrums (IZ) gestern Abend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg.
Verdunkelungsgefahr abgeschwächt
Der Mann soll umfassende Aussagen gemacht haben, die den Haftgrund der Verdunkelungsgefahr abgeschwächt haben. Im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft wurde der Haftbefehl daher außer Vollzug gesetzt. Der Unternehmer muss sich jedoch an Auflagen halten, ihm wurde zum Beispiel ein Kontaktverbot auferlegt.
Der Geschäftsfsführer soll nach Meinung der Staatsanwaltschaft in gestückelten Beträgen insgesamt 130.000 Euro an den SPD-Ortsverein des vorläufig suspendierten Regensburger Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs gespendet haben, um positive Entscheidungen seitens der Stadtverwaltung für sein Unternehmen herbeizuführen.
Die Angeklagten
Angeklagt sind bisher vier Personen: Regensburgs Oberbürgermeister Wolbergs, der Bauträger Volker Tretzel, dessen ehemaliger Geschäftsführer und der einstige Regensburger SPD-Fraktionschef Norbert Hartl. Alle außer Hartl saßen auch bereits in Untersuchungshaft, wurden aber unter Auflagen wieder freigelassen.
Im Zentrum der Vorwürfe steht die Vergabe eines Kasernenareals an den Bauträger Tretzel. Er soll es unter anderem deshalb bekommen haben, weil er fast eine halbe Million an Wolbergs' SPD-Ortsverein gespendet hat. Wolbergs bestreitet bis heute die Vorwürfe.