Menschliche Knochen auf Baustelle in Nürnberg gefunden

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Knochenfund in Nürnberg: Überreste mindestens 200 Jahre alt

Die in einer Baugrube in Nürnberg gefundenen Knochen sind mindestens 200 Jahre alt, bestätigte die Polizei Mittelfranken dem Bayerischen Rundfunk. Sie stammen von vier Hingerichteten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Eine Untersuchung durch den Nürnberger Stadtarchäologen, John Zeitler, habe ergeben, dass es sich um historische Knochen handelt, so die Polizei. Der Stadtarchäologe geht davon aus, dass es sich hierbei um die Knochen von vier Männern handelt, die an Galgen aufgeknüpft worden waren. Der Jjüngste war laut Zeitler 16 Jahre alt. Dem Stadtarchäologen zufolge wurden zuletzt in den 50-er Jahren historische menschliche Knochen von Hingerichteten in Nürnberg gefunden. 

Straftäter wurden nicht auf Friedhöfen bestattet

In der Nähe des Fundorts der Knochen im heutigen Stadtteil Galgenhof befand sich von Mitte des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts eine Hinrichtungsstätte. Die Getöteten – verurteilte Mörder oder Totschläger – durften nicht auf Friedhöfen bestattet werden und wurden demnach auf Wiesen und Feldern in der Umgebung verscharrt.

Knochen bei Bauarbeiten entdeckt

Die Knochen waren am Montag bei Bauarbeiten in der Flaschenhofstraße in Nürnberg gefunden worden. Sie lagen etwa sechs bis acht Meter unterhalb eines Fundaments. Ein Baggerfahrer entdeckte sie beim Ausheben der Baugrube für geplante Wohnhäuser. Sie werden nun weiter untersucht.