Oberleitung eines Zuges, im Hintergrund steht ein Strommast.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Roland Weihrauch

Ist seit knapp 30 Jahren ein Thema: die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale. (Symbolbild)

  • Artikel mit Audio-Inhalten
  • Artikel mit Video-Inhalten

Klimaschutz: Experten fordern Bahn-Elektrifizierung

Experten fordern eine stärkere Elektrifizierung von Bahnstrecken. Wenn es nach Bayerns Verkehrsministers Bernreiter ginge, sollte davon auch die Franken-Sachsen-Magistrale profitieren, die derzeit noch mit Dieselloks betrieben wird.

Die "Beschleunigungskommission Schiene" der Bundesregierung schlägt in ihrem Abschlussbericht vor, dass die Elektrifizierung bestehender Bahnstrecken künftig nicht mehr allein von einem positiven Nutzen-Kosten-Verhältnis abhängig gemacht werden soll.

Franken-Sachsen-Magistrale: Elektrifizierung nun doch möglich?

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) lobt diesen Vorschlag und hofft, dass davon auch der bayerische Abschnitt der Franken-Sachsen-Magistrale von Nürnberg über Marktredwitz nach Hof profitiert. "Wir brauchen die Elektrifizierung, denn nur so rücken internationale Direktverbindungen von Nürnberg und Nordostbayern über Südwestsachsen, Dresden und Ostsachsen bis nach Breslau oder Krakau in den Bereich des Möglichen", sagte der Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte die Süddeutsche Zeitung über die Forderung des Ministers berichtet.

Experten: Elektrifizierung hat Bedeutung für Klimaschutz

Die Beschleunigungskommission schlägt in ihrem kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht vor, der Bundestag solle feststellen, dass Elektrifizierungen von Bestandsstrecken im öffentlichen Interesse seien - nicht zuletzt wegen ihrer Bedeutung für den Klimaschutz.

Das könnte auch für die Strecke zwischen Nürnberg und Hof bedeutsam sein. Denn dort fahren bisher dieselbetriebene Züge. In Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) zweigt außerdem die Strecke über Schirnding ins tschechische Cheb ab. Der sächsische Teil der Franken-Sachsen-Magistrale, der über Plauen, Zwickau und Chemnitz nach Dresden führt, ist dagegen seit einigen Jahren ab Hof strombetrieben.

Bayern: Elektrifizierung bisher zu teuer

Auf bayerischer Seite scheitert die Elektrifizierung bislang an mangelnder Wirtschaftlichkeit. Denn insbesondere den Abschnitt im Oberen Pegnitztal um Hersbruck (Landkreis Nürnberger Land) zu elektrifiziere gilt wegen vieler Brücken und Tunnel als teuer. Die Elektrifizierung stand schon unmittelbar vor dem Aus.

Die Weigerung, die Magistrale zu elektrifizieren, ruft seit Jahren Kritik hervor. Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) hatte die Trasse als "schmutzigste Bahnstrecke in Deutschland" bezeichnet, da auf ihr veraltetes Lok- und Zugmaterial mit besonders hohem Dieselverbrauch eingesetzt werde.

Beschleunigungskommission soll Bahn-Ausbau vorantreiben

Die Ampelparteien im Bund hatten in ihrem Koalitionsvertrag die Gründung der Beschleunigungskommission vereinbart. Im Sommer hatte das Gremium, das dem Verkehrsministerium untersteht, die Arbeit aufgenommen. In den vergangenen Monaten erarbeitete die Kommission dann Vorschläge, um den stockenden Ausbau und die Sanierung des Bahnnetzes zu beschleunigen.

💡 Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale

Die Franken-Sachsen-Magistrale ist die Bahnstrecke von Nürnberg nach Dresden. Sie ist 390 Kilometer lang. Der Abschnitt von Hof nach Dresden ist bereits seit 2013 elektrifiziert. Noch nicht elektrifiziert ist die komplette Strecke von Nürnberg über Bayreuth nach Hof.

"Mit Informationen von dpa"

Ein Zug fährt auf Schienen.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2022

Schienennetz: Bund beschließt Elektrifizierung.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!