Kunstschmied Stefan Nüsslein (2.v.rechts), Britta, Tobias und ein Mitarbeiter der Kunstschmiede
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Schüler der D.-Paul-Eber-Schule in Kitzingen schmieden sich mit Kunstschmied Stefan Nüsslein ihr eigenes Coronavirus.

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Kitzinger Schüler schmieden das Corona-Virus

Corona hat auch für die Schüler der D.-Paul-Eber-Mittelschule in Kitzingen alles ganz schön auf den Kopf gestellt. Jetzt schmieden sich die Schüler ihr Corona-Virus. Es ist für sie der künstlerische Abschluss eines schwierigen Schuljahres.

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Kunstschmied Stefan Nüsslein hat eine große rote Holzkugel mit gut 80 Zentimetern Durchmesser in den Park der D.-Paul-Eber-Mittelschule in Kitzingen mitgebracht. Jeder Schüler bekommt nun eine Eisenstange, die in der Glut erhitzt und dann am Amboss bearbeitet wird. Die Eisenstangen werden dann in die Holzkugel gesteckt und mit Kleber fixiert. Sie erinnern an die sogenannten Spikes an der Corona-Virushülle. Das Kunstobjekt wird am Ende also aussehen, wie die graphische Darstellung des Corona-Virus - so wie es die Schüler auch aus Fernsehen und Zeitungen kennen.

"Symbolische Beerdigung des Virus"

Der Kunstschmied Stefan Nüsslein aus Obernbreit im Landkreis Kitzingen lädt seit zwölf Jahren Schüler der Kitzinger Mittelschule zu Projektwochen für berufliche Orientierung in seine Werkstatt ein. Wegen Corona sind die letzten vier Termine ausgefallen. Deshalb kommt er jetzt in den Park der Schule, um das Corona-Virus zu schmieden. "Es ist vielleicht eine symbolische Beerdigung des Virus", sagt Nüsslein.

Herausforderung Homeschooling

Vor allem für die Schüler der 10. Klasse war Homeschooling eine Herausforderung. Die 17-jährige Britta erzählt: "Ich hatte jetzt Abschlussprüfung. Da war es schon schwierig mit dem Lernen und allgemein den ganzen Stoff mit zu bekommen und zu verstehen. Vor allem durch das Homeschooling." Und ein Mitschüler meint: "Es war viel schwieriger, als in der Schule. Homeschooling war nicht so meins".

Passender Abschlus für ein verrücktes Schuljahr

"Das Corona-Virus als Kunstobjekt, geschaffen von den Schülern. Ist das nicht der passende Abschluss für dieses verrückte Schuljahr?", fragt die Rektorin der D.-Paul-Eber-Mittelschule, Katrin Beinrott. Das Virus habe alle fast zwei Schuljahre lang in Atem gehalten und den Schulalltag komplett auf den Kopf gestellt. "Jetzt sagen wir dem Virus, was es zu tun hat. Es wird geschmiedet und wir sagen, wo es hinkommt", erklärt die Rektorin. Bis Freitag werden alle Schulklassen an dem Kunstobjekt mitarbeiten. Am Freitagnachmittag wird das geschmiedete Corona-Virus auf einen 2,50 Meter langen Stahlträger montiert und im Park neben der Schule einbetoniert. In den nächsten Jahren werde man sich so an Corona zurück erinnern, hofft der Kunstschmied Stefan Nüsslein.

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Schüler der D.-Paul-Eber-Schule in Kitzingen schmieden sich mit Kunstschmied Stefan Nüsslein ihr eigenes Coronavirus.

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