Turm der Münchner Frauenkirche  (Symbolbild)
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Münchner Frauenkirche (Symbolbild)

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Kirchen spenden Millionen-Einnahmen aus Energiepauschale

Mehrere Millionen Euro haben die Kirchen in Bayern durch die Energiepauschale zusätzlich erhalten. Während die katholische Kirche das Geld sozial Bedürftigen zugute kommen lässt, will die evangelische Kirche damit Klimaschutzprojekte fördern.

Im September haben Erwerbstätige eine Energiepauschale in Höhe von 300 Euro erhalten - steuerpflichtig. Das bedeutet: Es fiel dabei auch zusätzlich Kirchensteuer an. Dieses Geld wollen die Kirchen nicht einfach behalten, sondern dort einsetzen, wo es ihrer Meinung nach am meisten nützt.

Hilfe bei Reparaturen, Strom- und Heizkosten

Das Erzbistum München und Freising freut sich über Mehreinnahmen aus der Energiepauschale in Höhe von 4,6 Millionen Euro. Damit will die Erzdiözese nun Menschen unterstützen, die wegen der hohen Energiepreise und steigenden Lebenshaltungskosten in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Der Betrag werde anteilig für diözesane Hilfsfonds sowie für die Beratungsdienste des Diözesan-Caritasverbands verwendet, gab das Erzbistum nun bekannt. Unter anderem ist geplant, Bedürftigen bei Strom- und Heizkostennachzahlungen, aber auch bei nötigen Reparaturen oder der Sicherung des Mietverhältnisses finanziell unter die Arme zu greifen.

Bedürftige können sich an Caritas-Beratungsstelle wenden

Generalvikar Christoph Klingan spricht von einer konkreten und unbürokratischen Hilfe. Auch bei therapeutischem und medizinischem Bedarf will das Erzbistum zur Stelle sein. Junge Familien sollen etwa eine Finanzhilfe erhalten, wenn sie für ihre Kinder ein Bett oder Winterkleidung anschaffen wollen. Bedürftige Personen könnten sich an die örtlichen Beratungsstellen der Caritas wenden, um Unterstützung zu beantragen.

Regensburg und Passau geben Geld direkt an Caritas weiter

Auch andere Bistümer wollen die Kirchensteuer-Mehreinnahmen aus der Energiepauschale für Menschen in Not spenden. Das sind im Bistum Würzburg und im Erzbistum Bamberg jeweils zwei Millionen Euro. Mit diesem Geld sollen Familien und auch Einzelpersonen unterstützt werden, die wegen der Energiekrise vor großen Problemen stehen. Das Bistum Regensburg hat die 3,3 Millionen Euro an Mehreinnahmen direkt an den Caritasverband weitergegeben. Das Ziel: denjenigen zu helfen, die "von den steigenden Energiekosten und dramatisch gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders betroffen sind". Ebenso agiert das Bistum Passau, es verfügt über 900.000 zusätzlich eingenommene Euro. Die Antworten der Bistümer Eichstätt und Augsburg auf die BR-Anfrage stehen noch aus.

Evangelische Landeskirche stärkt Klimaprojekte

Einen ganz anderen Weg geht die evangelische Landeskirche in Bayern: Sie will das Geld in Klimaprojekte wie etwa energetische Sanierungen investieren. Ein geringerer Co2-Ausstoß komme dem Klima und damit der ganzen Gesellschaft zugute, heißt es als Begründung.

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