Ulrike Scharf, Vorsitzende der CSU-Frauenunion
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Scharf: CSU braucht weitergehende Frauenquote

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"Keine Augenhöhe": Scharf will verbindliche Frauenquote

Die Wahlrechtsreform könnte sich nach Einschätzung von Ulrike Scharf, Vorsitzende der CSU-Frauenunion, vor allem negativ auf Frauen auswirken. Im BR Interview der Woche auf BR24 warb Scharf für eine weitergehende und verbindliche Frauenquote.

"Wenn ich in den Bayerischen Landtag schaue, dann ist der Frauenanteil viel zu gering. Wir sind nach wie vor nicht da, wo wir sein wollen, nämlich auf gleicher Augenhöhe", meint Ulrike Scharf, die Vorsitzende der CSU-Frauenunion. Tatsächlich ist zur Zeit im Bayerischen Landtag nur ein Fünftel der CSU-Abgeordneten weiblich. Und unter den insgesamt 45 CSU-Abgeordneten im Bundestag sind nur zehn Frauen. Daher hält Scharf die Einführung einer verbindlichen Frauenquote für nötig.

Scharf offen für Paritätsgesetz

"Auf der Kreisebene hatten wir es ja versucht, am Parteitag 2019, was nicht so gefruchtet ist, aber wir brauchen tatsächlich eine Quote, ansonsten dauert es noch 100 Jahre bis wir dahin kommen, wo wir hinwollen", so Scharf. Im Interview mit dem BR zeigte sich die CSU-Politikerin auch offen für ein Paritätsgesetz, wie es die Ampel-Koalition derzeit vorbereitet. Brandenburg und Thüringen hatten das bereits versucht, beide seien vor Gericht gescheitert.

Bei der Parität könnten sowohl Direkt- als auch Listenmandate jeweils zur Hälfte an Männer und Frauen gegeben beziehungsweise abwechselnd Männer und Frauen auf den Wahllisten aufgestellt werden.

Söder zuletzt gegen Ausweitung der Frauenquote

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte sich zuletzt im vergangenen Jahr auf einer Veranstaltung der Jungen Union gegen die Ausweitung der Frauenquote in der CSU ausgesprochen. Im Gegensatz dazu hatte die Unionsschwester CDU beschlossen, die Frauenquote stufenweise einzuführen.

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