Werbung der Bürgeriniative für den Bürgerentscheid und gegen das Tierkrematorium am geplanten Standort
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Hier hätte das Tierkrematorium gebaut werden sollen. Im Bürgerentscheid haben die Lauinger sich aber dagegen entschieden.

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Kein Tierkrematorium in Lauingen

Kein Tierkrematorium in Lauingen

In Lauingen wird es kein Tierkrematorium geben. Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist klar: Zwei Drittel der Lauinger sind dagegen. Wieder ein Gewerbe weniger in der Stadt. Jetzt gilt es, Alternativen zu finden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Zwei Drittel der Lauinger sind gegen den Bau eines Tierkrematoriums am Stadtrand. Das Ergebnis ist eindeutig, und darüber ist auch Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) froh. Sie hoffe, dass nun wieder Frieden in der Stadt einkehre: Das Thema habe nicht nur den Stadtrat, sondern auch die Bevölkerung gespalten. Durch die vielen Diskussionen seien Gräben entstanden. Nun sei es Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger, wieder zurückzufinden in die Normalität. Sie hoffe, dass man das Thema ad acta legen werde und dass "irgendwann mal alle in einem normalen Alltag wieder miteinander umgehen können".

Innerhalb von nur etwa zwei Jahren hat es damit in Lauingen zwei Bürgerentscheide gegeben. Jedes Mal wurden geplante Projekte abgelehnt.

In der Stadt wurde heftig diskutiert

Kurz nach der grundsätzlichen Entscheidung des Stadtrats für den Bau eines Tierkrematoriums am Lauinger Stadtrand hatte sich eine Bürgerinitiative (BI) gegründet. Ein Tierkrematorium gegenüber dem Friedhof zu bauen, das sei pietätlos. Außerdem liege es zu nah an den Häusern, viel Verkehr und schädliche Emissionen wurden befürchtet. Die BI errechnete Zahlen, wie viele Tiere künftig im Krematorium verbrannt werden könnten und welche Folgen das für den Verkehr und die Umgebung haben könnte. Es wurden Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt, Flyer gedruckt, es gab Infostände der BI auf dem Marktplatz, wo so manche Diskussion ausgetragen wurde.

Der Investor aus Niedersachsen steuerte gegen - mit Informationsveranstaltungen, Flyern und auf Facebook. Die Zahlen seien viel zu hoch, entsprächen nicht der Realität. Er bot Bürgern und Kritikern auch an, eines seiner bestehenden Krematorien zu besichtigen. Die Leute sollten sich selbst ein Bild machen, schauen, riechen, erleben, wie die Abläufe in einem solchen Krematorium sind. Letztlich gab es kaum Interesse an einer solchen Informationsfahrt. Die Mitglieder der Bürgerinitiative lehnten es grundsätzlich ab, teilzunehmen.

Viele Ängste waren in Lauingen im Umlauf

In Gesprächen mit der Bevölkerung war festzustellen, dass viele gar nicht genau wussten, was gebaut werden sollte und was ein Tierkrematorium überhaupt ist. Die Befürchtung, es könne stinken, äußerten viele Lauinger, die sich an eine frühere Tierkörperbeseitigungsanlage in Lauingen erinnerten. Auch Schlachtabfälle könnten dort verbrannt werden, so die Sorge anderer, gefährlich Dämpfe entweichen. Dass es für den Betrieb von Tierkrematorien strenge Vorschriften gibt, etwa nur Kleintiere und Pferde verbrannt werden sollen, außerdem Grenzwerte für die Emissionen gelten und diese überwacht werden, war vielen nicht bekannt.

Standort am Friedhof sorgte für Kritik

Die meist diskutierte Frage war die des Standorts. Laut Bürgermeisterin Katja Müller hat die Stadt allerdings keine anderen leeren Flächen mehr zur Verfügung. Außerdem habe sich bisher kein Investor für dieses brachliegende Grundstück interessiert. Deshalb hatte sie die Fläche dem Investor angeboten. Die Bürgerinitative könnte sich hingegen vorstellen, hier ein anderes Gewerbe anzusiedeln, wie etwa eine Schreinerei, oder Wohnungen, zum Beispiel für Senioren, zu bauen. Ein ganzheitliches Gesamtkonzept für die Stadt solle man entwickeln, anstatt im Schnellschuss ein Tierkrematorium zu bewilligen, so Matthias Kronmüller von der BI. Die Lage direkt gegenüber des Friedhofs sei einfach völlig inakzeptabel. Inhalt des Bürgerentscheids war zwar nur die Frage, ob ein Tierkrematorium an diesem Standort gebaut werden soll, oder nicht. Bürgermeisterin Katja Müller machte danach aber gleich klar, dass der Bau eines Tierkrematoriums in Lauingen nach diesem Votum der Bürger vom Tisch sei, egal wo.

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Pferd vor der Verbrennung in einem Krematorium in Niedersachsen - das wird es in Lauingen nicht geben.

Wieder ein Projekt abgelehnt - Lauingen braucht neue Perspektiven

Während die Gegner in der Stadt mit Plakaten präsent waren, äußerten sich Befürworter der Anlage vor allem in den sozialen Medien. Dort zeigten sich viele enttäuscht vom Ausgang des Entscheids, auch, weil wieder einmal ein Projekt in Lauingen abgelehnt worden sei. Vor etwa zwei Jahren hatte es schon einen Bürgerentscheid in Lauingen gegeben: Damals hatten die Bürger den Bau eines Gewerbeparks abgelehnt. Man müsse sich jetzt nicht mehr wundern, wenn keiner mehr etwas in Lauingen machen wolle, so ein Kommentar in Facebook.

Das Votum aber ist klar und demokratisch gefallen. Jetzt gilt es, die Wogen zu glätten und neue Perspektiven für die Stadt zu entwickeln. Immerhin stehen in Lauingen zahlreiche Geschäfte leer, die Stadt bekommt Stabilisierungshilfen vom Staat, weil sie finanziell schlecht dasteht.

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