Noch immer gilt in der Gemeinde Aufseß im Landkreis Bayreuth eine Abkochverordnung für Trinkwasser. Der Grund: Vergangene Woche wurden in der Wasserversorgung der Gemeinde, einem Tiefbrunnen, coliforme Keime gefunden. Bald dürfte das Wasser aber wieder gereinigt sein, sagte der Aufseßer Bürgermeister Ludwig Bäuerlein (CSU) dem Bayerischen Rundfunk.
Probleme mit den Bierflaschen
Dass es endlich soweit ist, darauf wartet vor allem die Brauerei Reichold in Hochstahl. Sie musste die Bierproduktion einstellen, nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass das Wasser verunreinigt ist. Zwar wäre das Bierbrauen an sich kein Problem gewesen, da das abgekochte Wasser zusätzlich durch einen UV-Filter läuft. Allerdings bereitetet die Flaschenabfüllung Probleme. Denn für das Reinigen der Flaschen wird in Hochstahl lediglich normales Wasser verwendet, das nicht noch durch einen zusätzlichen UV-Filter gereinigt wird.
Bier aus dem Tank
Weil es derzeit kein Bier in Flaschen gibt, wird das Bier in der Brauereigaststätte direkt aus dem Tank ausgeschenkt, sagte Brauereichef Hilmar Reichold auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks. Das sei vorübergehend kein Problem.
"Noch warten wir auf das 'OK' aus der Gemeinde. Dann brauen wir wieder. Ein Schaden ist uns bisher nicht entstanden." Hilmar Reichold, Brauereichef
Chlor gegen Keime
Aktuell wird das Trinkwasser in der Gemeinde gechlort. Neuste Messwerte von gestern zeigen bereits nur noch ein geringfügiges Aufkommen der Keime, so Bürgermeister Bäuerlein. Auch die Chlorung entspreche genau den vom Gesundheitsamt geforderten Werten. Eine weitere Probe soll heute genommen werden.
"Wir sind guter Dinge, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen, bevor wir die Abkochverordnung aufheben." Ludwig Bäuerlein (CSU), Bürgermeister Aufseß
Wasser-Kooperation mit den Nachbarn
Schon vor dem aktuellen Fall habe man in der Gemeinde – auf Forderung von Behörden und Ämtern – beschlossen, sich mit dem Nachbarwasserunternehmen, der Aufseß Gruppe, zu einem Verbund zusammenzuschließen. "So haben wir ein weiteres Standbein. Geplant ist ein Wasserlauf in beide Richtungen, so dass man sich gegenseitig aushelfen könnte", so Bäuerlein. Einen Förderbescheid für diese Maßnahme gibt es bereits von der Regierung. Derzeit laufen Detailplanungen.