Ursprünglich sollten bis Mitte Dezember in ganz Bayern 96 Corona-Impfzentren einsatzbereit sein - nun sind es sogar einige mehr. Wie die ehemalige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte, hat man das Ziel, flächendeckend in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis ein Impfzentrum einzurichten, übertroffen.
Wie kommt die Impfung zu den Menschen?
Aktuell werden die Risikogruppen geimpft, die laut der Impfverordnung der Bundesregierung die höchste Priorität haben. Dass sind vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Menschen, die aus beruflichen Gründen besonders exponiert sind, etwa das Personal auf Intensivstationen. Diesen Menschen wird der Impfstoff größtenteils über die in jedem Landkreis eingerichteten mobilen Impfteams angeboten, die in die jeweilige Einrichtung kommen.
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- Alter: Damit sind zuerst Menschen gemeint, die über 80 Jahre alt sind - später auch 60 bis 80-Jährige
- Beruf: Dazu zählen vor allem Pflegekräfte und Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Später auch Polizistinnen, Feuerwehrleute, Erzieher und Personal im Einzelhandel
- Medizinische Gründe: Menschen mit Vorerkrankungen, etwa Demenz oder Krebs, Transplantationspatienten und Menschen mit Trisomie 21
- Bewohner und Bewohnerinnen von Alten – und Pflegeheimen
Um einen regulären Termin im Impfzentrum zu bekommen, kann man sich in Bayern seit dem 11. Januar über ein Online-Portal registrieren: www.impfzentren.bayern. Auch über die Servicenummer 116 117 oder einen direkten Anruf vor Ort ist eine Terminvergabe möglich.
Reibungslos funktionieren jedoch alle Wege noch nicht: Viele Menschen klagen darüber, dass Telefonnummern nicht gut kommuniziert werden oder die Hotline überlastet ist. Seniorinnen und Senioren fühlen sich im Umgang mit Computer und Internet oft nicht sicher genug, um sich selbstständig bei der Online-Terminvergabe zu registrieren.
Wer kann sich wann gegen Corona impfen lassen?
Nach der Empfehlung der ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat die Bundesregierung in ihrer Impfverordnung eine "Impfreihenfolge" festgelegt. Eingeteilt in drei Prioritätsstufen beschreibt diese, an wen die Impfdosen zuerst gehen sollen. Unter die Top-Priorität fallen etwa 8,6 Millionen Menschen.
In den Impfdaten des RKI werden folgende Risikogruppen bzw. Impfgründe unterschieden:
Wie ist der aktuelle Stand der Corona-Impfungen in Bayern?
Die folgende Grafik zeigt, wie viele Impfdosen in Bayern und Deutschland bisher verabreicht wurden und wie sich die Zahl der täglichen Impfungen entwickelt hat:
Wo geimpft wird: Messe, Freizeitzentrum und Flugplatzhangar
Die meisten einsatzbereiten Impfzentren gibt es aktuell im Regierungsbezirk Oberbayern mit 28 Einrichtungen, gefolgt von Schwaben mit 18. In Niederbayern und der Oberpfalz stehen jeweils bislang elf Standorte zur Verfügung, in Unterfranken zehn, in Oberfranken zwölf und in Mittelfranken neun.
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Die Einrichtungen sind ganz verschieden: In Nürnberg wird etwa die Messe genutzt, in Coburg ein Freizeitzentrum, in Würzburg der Stadtplatz Talavera und der Hangar eines Flugplatzes.
Impfzentren – eine logistische Herausforderung
Wer die Impfzentren betreibt und welches medizinische Fachpersonal die Menschen betreuen wird, ist von Ort zu Ort verschieden und zum Teil eine Herausforderung für die Kommunen. Organisationen wie das Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und der Arbeiter Samariter Bund sind oft dabei, aber auch öffentliche und private Kliniken, niedergelassene Ärztinnen und Mediziner im Ruhestand werden um ihre Mitarbeit und Hilfe gebeten.
Über die Daten
Die Übersichtskarte zu den Impfzentren wird täglich von den Journalisten und Journalistinnen der BR Regional Studios mit den neuesten Informationen zu den Impfzentren befüllt. Sollte Ihnen ein Impfzentrum aus Ihrer Region oder eine Information fehlen, schreiben Sie uns an feedback@br24.de .
Ausführliche Informationen zu den Impfdaten des Robert Koch-Instituts erhalten Sie hier.
Bildrechte: BR
Auch über die Osterfeiertage wird in vielen Impfzentren in Bayern weitergearbeitet. Wie auch in Oberhaching. Mittlerweile sind mehr als 12 Prozent der Menschen in Deutschland zum ersten Mal gegen Corona geimpft, so Bundesgesundheitsminister Spahn.
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