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Verwaltung der Uni in Erlangen

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Kabinett beschließt Milliardeninvestition in Hochschulen

Das bayerische Kabinett will in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro in die Hochschullandschaft von Nürnberg und Erlangen investieren. Von Stanislaus Kossakowski

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Davon profitieren sollen die Friedrich-Alexander-Universität, die Technische Hochschule Nürnberg sowie die geplante neue Universität auf dem Gelände des ehemaligen Nürnberger Südbahnhofs. Die neue Technische Universität Nürnberg (TUN) soll nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder bundesweiten Vorbildcharakter bekommen und eng mit der bayerischen Wirtschaft zusammenarbeiten. Der Kauf des Grundstücks auf dem ehemaligen Südbahnhof sei jetzt gesichert, sagte Söder.

Geisteswissenschaften ziehen in den "Himbeerpalast"

Der Vorsitzende der Konzeptkommission für die TUN, Wolfgang Herrmann von der TU München, erklärte, es solle mehr Digitalisierung in der Lehre geben, die anders als man vermuten mag, zu mehr Nähe zwischen Lehrpersonal und Studenten führen werde. Die traditionsreiche Friedrich-Alexander-Universität Erlangen soll stärker in der Erlanger Innenstadt gebündelt werden und als Gegenpol zum Siemens-Campus einen Innenstadt-Campus bekommen. Die geisteswissenschaftlichen Fakultäten sollen ihre Zentrale in der einstigen Siemens-Zentrale, dem sogenannten Himbeerpalast, bekommen. Ministerpräsident Söder sagte zu, dass der Freistaat den Himbeerpalast für die Uni kaufen werde. FAU-Präsident Joachim Hornegger erklärte:

„Wir haben den Anspruch, weltweit ganz vorne in der ingenieur-wissenschaftlichen Forschung mitzuspielen.“

Pferdestaffel für Nürnberger Polizei

Die in Nürnberg ansässige Lehrerbildung der FAU solle einen Neubau im Nürnberger Norden bekommen, sagte Hornegger. Man bemühe sich um einen Standort nahe der geplanten Stadtumlandbahn, die unter anderem Nürnberg und Erlangen verbinden soll. Innenminister Joachim Herrmann aus Erlangen nannte die anstehenden Veränderungen an der FAU "epochale, richtungsweisende Entscheidungen für die Zukunft dieser Universität". Ein besonderer Vorteil sei, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre realisierbar seien. Wissenschaftsministerin Marion Kiechle sprach mit Blick auf alle drei Universitäten von einer "Sternstunde für die Wissenschaft hier in Bayern". Außerdem beschloss das Kabinett, die Polizei in Nürnberg mit Investitionen in Höhe von 190 Millionen Euro zu stärken. Unter anderem werde die Nürnberger Polizei eine Pferdestaffel bekommen. Nach Angaben von Innenminister Herrmann soll die berittene Polizei mit 45 Pferden ausgestattet werden.

Der Ministerrat bewilligte auch die Gründung eines „Kulturzentrums für die Deutschen aus Russland“ in Nürnberg. Die Stadt soll überdies ein "Bayerisches Zentrum für Gesundheit bekommen".