Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das „D-Ticket“ gekauft werden kann, vor Ticketautomaten
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Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das „D-Ticket“ gekauft werden kann, vor Ticketautomaten

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Kabinett beschließt 29-Euro-Ticket für Azubis und Studenten

Zum 1. Mai startet das Deutschlandticket für 49 Euro - für Auszubildende, Studenten und Freiwilligendienstleistende in Bayern soll es ab 1. September für 29 Euro zu haben sein. Das Kabinett beschloss zudem ein 1-Euro-Ticket für die Fahrradmitnahme.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Genau drei Monate nach der Ankündigung eines vergünstigten bundesweiten Nahverkehrstickets für Studenten und Auszubildende im Freistaat hat das bayerische Kabinett es formal beschlossen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte in München, ab 1. September werde es das Deutschlandticket für Azubis für 29 Euro statt für 49 Euro geben, ab Beginn des Wintersemesters auch für alle Studierenden. Zudem sollen Freiwilligendienstleistende das vergünstigte Ticket kaufen können. Das bundesweite 49-Euro-Ticket startet am 1. Mai.

Insgesamt, wenn man alles zusammenrechne, stelle der Freistaat 400 Millionen Euro für die Nahverkehrstickets bereit und somit einen "wuchtigen Betrag", betonte Söder. "Zu dem 49-Euro-Ticket für alle, dem 29-Euro-Ticket für Studierende, Auszubildende kommt dann noch das 1-Euro-Ticket dazu für das Rad-Mitnehmen." Für alle, die öffentlichen Nahverkehr und Radfahren verbinden wollten, sei das "ein gutes Signal".

"Aufpreisticket" für Studenten

Dabei soll das 29-Euro-Ticket laut Staatskanzlei so gestaltet werden, dass es in die Semestertickets der Hochschulen integriert werden kann. Örtlich beschränkte Semestertickets sollen erhalten bleiben, Studenten sollen dazu freiwillig ein "monatlich kündbares Aufpreisticket" erwerben können - in der Summe aber nicht mehr als 29 Euro im Monat oder 174 Euro im Semester zahlen.

Damit es nicht zu Ungleichheiten zwischen Auszubildenden und Schülern im gleichen Alter kommt, sollen laut Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) durch eine Senkung der sogenannten Familienbelastungsgrenze die Schulwegkosten ebenfalls nur 29 Euro betragen. Diese Änderung werde bereits zum neuen Schuljahr umgesetzt.

Voraussichtlich keine automatische Umstellung

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums erläuterte auf BR24-Umfrage, eine automatische Umstellung vom 49- auf das 29-Euro-Ticket werde voraussichtlich nicht möglich sein. Denn bei der Bestellung des bayerischen Ermäßigungstickets sei der Nachweis der Berechtigung nötig. Die Azubis und Studenten müssten also das normale Deutschlandticket wohl regulär kündigen und dann das ermäßigte Abo bestellen. "Über den genauen Umstellungs- und Bestellprozess wird rechtzeitig vor der Einführung des Ermäßigungstickets umfassend informiert."

Grüne: Fahrräder brauchen Platz

Der bayerische Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann begrüßte bei BR24live das 1-Euro-Ticket für die Fahrrad-Mitnahme. "Ein 1-Euro-Ticket fürs Fahrrad statt sechs Euro jetzt in Bayern ist natürlich positiv." Allerdings müsse Bayern auch für einen dichten Takt bei Nahverkehrszügen und Platz für Fahrräder sorgen.

Zugleich betonte der Grünen-Politiker, dass das 49-Euro-Ticket vor einigen Monaten angestoßen worden sei und Söder sich zunächst geweigert habe, das mit umzusetzen. Berlin habe ihn dann dazu getrieben, mitzumachen. Wenn das nun im Freistaat umgesetzt werde, komme dies den Menschen in Bayern zugute. "Dagegen gibt es gar nichts zu sagen."

Das BR24live zur Sitzung des bayerischen Kabinetts zum Nachschauen:

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, eröffnet in der Staatskanzlei die bayerische Kabinettssitzung.
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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, eröffnet in der Staatskanzlei die bayerische Kabinettssitzung.

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