Arif Tasdelen 2021 im Wahlkampf
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Arif Tasdelen 2021 im Wahlkampf

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Jusos: Bayerns SPD-Generalsekretär ist bei uns "unerwünscht"

Die Jusos haben den bayerischen SPD-Generalsekretär Arif Tasdelen zur "unerwünschten" Person erklärt. Er soll sich weiblichen Juso-Mitgliedern gegenüber unangemessen verhalten haben. Die Süddeutsche Zeitung hatte zunächst darüber berichtet.

Der Generalsekretär der Bayern-SPD, Arif Tasdelen, soll sich weiblichen Mitgliedern der Jusos gegenüber angeblich unangemessen verhalten haben. Die Jugendorganisation der Partei hat ihn deshalb zur "unerwünschten" Person erklärt.

SPD-Landeschef Florian von Brunn will Ende September von dem Beschluss der Jusos erfahren haben. Daraufhin führte er nach eigenen Angaben mehrere Gespräche mit Tasdelen und den Jusos: "Wir nehmen grundsätzlich solche Themen sehr ernst", sagt von Brunn auf Nachfrage. Er habe die Vorsitzende der Kontrollkommission der bayerischen SPD gebeten, der Sache nachzugehen. Der 48-jährige Tasdelen sitzt seit 2013 im Landtag und ist seit Frühjahr 2021 auch Generalsekretär der bayerischen SPD.

Konkreter Fall Gillamoos

Ein konkreter Vorwurf ist bekannt: Auf dem Gillamoos-Fest in Abensberg soll Tasdelen die Handynummer einer jungen Landtagskandidatin erbeten haben. Laut der SPD-Mitvorsitzenden Ronja Endres ging es Tasdelen darum, den Informationsfluss im Wahlkampf sicher zu stellen. Er sei ja als Generalsekretär der Wahlkampfleiter, so Endres. Ein darüber hinaus gehendes persönliches Interesse habe sie nicht festgestellt. Die Kandidatin selbst nahm das offenbar anders wahr.

Betroffene wandten sich nicht an Parteispitze

Laut von Brunn schilderten ihm die Jusos ein Verhalten Tasdelens in Gesprächen oder bei Social-Media-Kontakten, das weibliche Parteimitglieder als unangemessen beschrieben hätten. Allerdings hätten sich die Frauen nicht offiziell an die Parteispitze gewandt, so von Brunn. Deshalb könnten sie die Situation nur eingeschränkt bewerten.

Tasdelen von Jusos nicht gehört

Erstaunt zeigt sich von Brunn darüber, dass Tasdelen vor dem Juso-Beschluss, ihn nicht mehr einzuladen, gar nicht gehört worden war. Dennoch habe sich Tasdelen bereit erklärt, auf seinen Vorschlag hin, an einem sogenannten Achtsamkeits-Coaching teilzunehmen, so von Brunn.

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