Die Groko-Gegner in der SPD machen Station in Bayern. In Regensburg hat Juso-Chef Kevin Kühnert gestern Abend zwei Stunden lang vor Publikum mit Landtags-Fraktionschef Markus Rinderspacher diskutiert. Während der Landtags-Fraktionschef für das Bündnis mit der Union ist, hält Kühnert dagegen.
Sympathien bei Kühnert
Wem die Sympathien im Vereinsheim des SC Regensburg gelten, das machen die Zuschauer schon bei der Vorstellung der Redner deutlich. Während sie bei Kühnert frenetisch jubeln, fällt das Klatschen bei Rinderspacher eher mau aus. In der Diskussion tauschen die Kontrahenten ihre Argumente aus. Inhaltlich geht es vor allem um den ausgehandelten Koalitionsvertrag. Kühnert macht seine Position deutlich. Er wolle nicht, dass sich die Mitglieder Angst machen lassen, so Kühnert.
"Nichts wäre schlimmer, als einem Koalitionsvertrag zuzustimmen, von dem man nicht überzeugt ist, dem man aber sein 'Ja' gibt, weil man Angst vor dem hat, was danach kommt." Kevin Kühnert
Ein "Weiter so" führe zu nichts, so Kühnert. Wenn die SPD Angst vor Neuwahlen habe, dann könne man "den Laden gleich zusperren".
Rinderspacher: "keine Wunschkonstellation"
Rinderspacher warb indes für die große Koalition - auch wenn er selber nicht unbedingt ein Fan ist.
"Es gibt viele gute Gründe, in diese Regierung zu gehen. Es ist zwar keine Wunschkonstellation, erneut mit Frau Merkel zusammenzuarbeiten, aber es ist gut, wenn die SPD in der Regierung ist." Markus Rinderspacher
Es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen. Das gehe nun mal besser in der Regierung als in der Opposition, so Rinderspacher.
Votum noch bis März
Noch bis 2. März dürfen SPD-Mitglieder über die GroKo abstimmen. Juso-Chef Kühnert besucht bis dahin noch zehn weitere Veranstaltungen. Heute kommt er nach München.