Grünes Licht aus vier bayerischen Regierungsbezirken für den Ersatzneubau der Juraleitung. Die Regierungen von Mittelfranken, Ober- und Niederbayern sowie der Oberpfalz haben das im Mai vergangenen Jahres eingeleitete Raumordnungsverfahren mit einer positiven landesplanerischen Beurteilung abgeschlossen. Demnach ist die Raumverträglichkeit für das Gesamtvorhaben bestätigt.
Noch nicht das endgültige Okay
Eine abschließende Entscheidung über den Ersatzneubau der Juraleitung ist damit nicht verbunden, heißt es in der Mitteilung der mittelfränkischen Regierungsbehörde. Diese erfolgt erst im Planfeststellungsverfahren. Der Netzbetreiber Tennet plant, die Kapazität der Juraleitung von 220.000 auf 380.000 Volt zu erhöhen. Die bisherige Leitung der etwa 160 Kilometer langen Trasse ist rund 80 Jahre alt. Die neue Leitung verläuft zwischen Raitersaich im Regierungsbezirk Mittelfranken und Altheim in Niederbayern.
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Auflagen aus Mittelfranken
Die Regierung von Mittelfranken hat den positiven Bescheid zum Raumordnungsverfahren nach eigenen Angaben mit Auflagen versehen. So soll es bei Trettendorf/Buchschwabach und im Schwarzachtal zusätzliche Waldüberspannungen geben. Außerdem fordert die Behörde ein Abrücken vom Siedlungsgebiet in Wolkersdorf.
Oberpfalz: Abstand halten und schonend bauen
Auch die Regierung der Oberpfalz knüpft ihre positive Beurteilung für den Oberpfälzer Abschnitt von Postbauer-Heng bis Dietfurt a.d. Altmühl an eine Reihe von Auflagen und Bedingungen. Zum Schutz der Anwohner muss ein Abstand von mehreren hundert Metern gewährleistet sein, heißt es in einer Pressemitteilung.
Um nachteilige Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie auf die Land- und Forstwirtschaft gering zu halten, müsse der Betreiber zum Beispiel die Baumaßnahmen möglichst bodenschonend und den Betrieb der Höchstspannungsleitung so durchführen, dass die unmittelbar betroffenen gewerblichen Betriebe möglichst wenig beeinträchtigt werden. Bei unvermeidbaren Eingriffen in Schutzgebiete müsse nachgewiesen werden, dass alle alternativen Möglichkeiten erschöpft sind.
Oberbayern: Eingriffe in hochwertige Naturbereiche sind zu vermeiden
Nach Auffassung der Regierung von Oberbayern überwiegen die Belange der Energieversorgung alle anderen Interessen, auch die der Umwelt sowie der Land- und Forstwirtschaft. Die landesplanerische Beurteilung kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Beseitigung von Netzengpässen sowie die Versorgung der Bevölkerung und der regionalen Wirtschaft schwerer wiegen.
Allerdings ist das grüne Licht für die Juraleitung in Oberbayern ebenfalls mit Maßgaben verbunden: So sollen für die Umsetzung der weiteren Planungsschritte beispielsweise Eingriffe in naturschutzfachlich hochwertige Bereiche vermieden werden. Auch sollen die Strommasten so im Gelände positioniert werden, dass Natur und Landschaft nicht beeinträchtigt werden.
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