Der Vorfall ereignete sich am Abend des 18. Dezember. Kurz vor der Einfahrt in den Aschaffenburger Hauptbahnhof erlitt ein 34-jähriger Fahrgast einen epileptischen Anfall. Der Rettungsdienst brachte den Mann in ein Krankenhaus. Dort fiel ihm einen Tag später auf, dass sein Mobiltelefon weg war. Das Opfer erstattete Anzeige bei der Bundespolizei.
Ermittler prüften daraufhin die Videoaufzeichnung im Regionalexpress und entdeckten so den Diebstahl: Während der unter dem Anfall leidende Mann im Zugwagen auf dem Boden lag, näherte sich ihm ein junger Mann. Anstatt jedoch Hilfe zu leisten, tastete er den 34-Jährigen ab, zog ihm das Smartphone aus der Hosentasche und verließ in Aschaffenburg noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes den Zug.
Die Bundespolizei schickte daraufhin die Fotos des bis dahin unbekannten Tatverdächtigen an benachbarte Polizeibehörden. Mit Erfolg: Bei dem mutmaßlichen Dieb handelt sich um einen 19-jährigen afghanischen Staatsangehörigen, der bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten ist. Er muss sich jetzt nicht nur wegen besonders schweren Diebstahls, sondern auch wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten.