Die Chemie-Bundessiegerinnen von Jugend forscht: Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries aus Bayern mit einem Becherglas mit Elektroden.
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Die Chemie-Bundessiegerinnen von Jugend forscht: Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries aus Bayern mit einem Becherglas mit Elektroden.

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"Jugend forscht": Schülerinnen und Schüler aus Bayern gewinnen

Die Preisträgerinnen und Preisträger des 57. Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" stehen fest. Darunter sind auch Schülerinnen und Schüler aus Unterfranken und Oberbayern mit ihren Forschungsprojekten in den Bereichen Chemie und Arbeitswelt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Mehr als 8.000 Kinder und Jugendliche haben beim 57. Bundeswettbewerb "Jugend forscht" mitgemacht. 168 von ihnen durften ihre Forschungsprojekte am Wochenende beim Finale in Lübeck vorstellen. Unter den 108 Arbeiten waren auch zehn aus Bayern. Heute nun wurden die Siegerprojekte gekürt: Drei Schülerinnen aus Unterfranken wurden als beste Chemie-Nachwuchswissenschaftlerinnen geehrt. Ein Schüler aus Oberbayern war der beste im Bereich Arbeitswelt.

Chemie-Bundessiegerinnen aus Unterfranken

Die Chemie-Bundessiegerinnen kommen aus dem unterfränkischen Dammbach. Die 17-jährige Hannah Amrhein hat gemeinsam mit den 16-jährigen Zwillingsschwestern Lena und Hanna Fries einen neuen Ansatz gefunden, um den Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zu recyceln. Dabei nutzten die Schülerinnen des Julius-Echter-Gymnasiums in Elsenfeld im Landkreis Miltenberg die sogenannte Elektroflotation. Mit winzigen Flocken konnten sie Phosphate im Wasser binden und in einem elektrischen Feld an die Oberfläche transportieren.

So konnten sie über 80 Prozent des wertvollen Pflanzennährstoffs Phosphor zurückgewinnen. Klärwerke gewinnen mit herkömmlichen Verfahren nur 40 bis 60 Prozent zurück. Jetzt hoffen die Schülerinnen, dass bald eine Kläranlage ihr Verfahren ausprobieren wird. Die drei hätten einen preiswerten, aber hocheffizienten Weg zur Rückgewinnung dieser endlichen Ressource entwickelt, hieß es bei der Preisverleihung.

Hanna Fries sagte, die Experimente zusammen hätten Spaß gemacht. "Wir kennen uns schon aus dem Kindergarten." Die drei Forscherinnen bekommen für ihre Projekt 2.500 Euro Preisgeld. Und sie wurden am Sonntag in Lübeck zugleich mit dem Europa-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Im September dürfen sie am EU-Wettbewerb junger Forscher in Leiden in den Niederlanden teilnehmen.

Arbeitswelt-Bundessieger aus Oberbayern

Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt ist der 15-jährige Vincent Nack aus dem oberbayerischen Höhenkirchen bei München. Er besucht das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn und konzipierte ein autonomes Notbrems-Assistenzsystem für Fahrräder, das Zusammenstöße und Abbiege-Unfälle verhindern kann. Dazu nutzte er Ultraschall- und Lagesensoren sowie eine elektromechanische Ansteuerung der Hinterradbremse.

Das System greift in Gefahrensituation selbstständig ein und löst über einen Seilzug eine kontrollierte Notbremsung am Hinterrad aus. Bisher hat Vincent Nack noch keinen Partner für die Umsetzung seines Assistenzsystems gefunden. "Es muss noch kleiner werden", so der Schüler. Der Preis ist ebenfalls mit 2.500 Euro dotiert.

Weitere Preise für Projekte aus Oberbayern

Zudem konnten sich weitere Forschungsprojekte aus Oberbayern bei Jugend forscht durchsetzen: Rohan Walia (17 Jahre) aus München erhielt den zweiten Preis im Fachgebiet Physik. Der Preis für eine Arbeit auf dem Gebiet Qualitätssicherung durch Zerstörungsfreie Prüfung geht an Shizhe He (18 Jahre) aus Karlsfeld. Der 15-jährige Armin Höcherl aus Pfaffenhofen an der Ilm und der 16-jährige Nikolaus Weiland aus Euernbach erhielten den Werner-Rathmayer-Preis für eine originelle Arbeit auf dem Gebiet der Zoologie.

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