Karl Ude hat zwischen 1933 und 45 antisemitische,
völkische, nationalistische und kriegsverherrlichende Thesen propagiert und
dafür plädiert, die Schwachen in der Gesellschaft zu sterilisieren und in
Arbeitshäuser zu stecken. Das belegen tausende Zeitungsartikel, die der Münchner
Autor und Hobbyhistoriker Johann Türk gesichtet und ausgewertet hat.
Karl Ude stand hinter dem NS-Regime
Eifrige NS-Journalisten hat es
viele gegeben, aber Johann Türks Einschätzung nach war Karl Ude einer der
engagiertesten. Nach dem Krieg hat Ude für die Süddeutsche Zeitung gearbeitet
und ist in München eine literarische Größe geworden - mit zahlreichen
Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz.
Christian Ude: "Unentschuldbare Entgleisungen"
Karl Udes Sohn, der Münchner
Alt-OB Christian Ude, hat sich dem Bayerischen Rundfunk gegenüber jetzt von der
politischen Haltung seines Vaters distanziert und die Artikel "unentschuldbare
Entgleisungen" genannt. Von der NS-Vergangenheit seines Vaters will Christian
Ude nichts gewusst haben, allerdings hat er frühere Vorwürfe an seinen 1997
verstorbenen Vater entweder scharf kritisiert oder mit Schweigen übergangen.