Die Pläne für den radikalen Konzernumbau beim Marktforscher GfK nehmen Formen an. Am Firmensitz in Nürnberg könnten 400 Stellen wegfallen, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Allerdings liefen dazu noch Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern.
17 von 23 Standorten auf der Kippe
Geplant sei außerdem, 17 der 23 Standorte in Deutschland zu schließen. Die Geschäfte sollen stärker in der Nürnberger Zentrale gebündelt werden. Daher könnten sich die Angaben zum geplanten Stellenabbau in Nürnberg noch ändern, "je nachdem, wie viele Mitarbeiter zum Umzug nach Nürnberg bereit sind", so der Sprecher.
200 Millionen Euro sollen eingespart werden
In Deutschland hat die GfK rund 2.300 Mitarbeiter, davon aktuell rund 1.900 in Nürnberg. Den hatte das schwächelnde Marktforschungsinstitut im Sommer angekündigt. Bei einer Betriebsversammlung wurden nun die Pläne konkretisiert. In den nächsten zwei Jahren will die GfK weltweit rund 200 Millionen Euro einsparen. In Deutschland sollen die Kosten um rund 20 Prozent sinken. Derzeit hat die GfK weltweit rund 13 000 Mitarbeiter.
Konkurrenz von Start-ups macht GfK zu schaffen
Zu schaffen macht dem Markforscher zuletzt vor allem die wachsende Konkurrenz von Start-ups, die laut GfK bei den Kunden mit preiswerten Online-Befragungen punkten. Als Reaktion auf den Abwärtstrend holte der GfK-Verein 2016 den Finanzinvestor KKR ins Boot, mit dem der Abschied von der Börse eingeleitet wurde. Davon erhofft sich die Führung mehr Spielraum und Planungssicherheit bei Entscheidungen.